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Bewusstseinsbildung würde heute Kritische Praxis heißen

Der Europäische Arbeitskreis Bewusstseinsbildung mit dem Arbeitskreis Freire der AG SPAK wurde 1992 zur Paulo Freire Gesellschaft, die Zeitschrift für befreiende Pädagogik brachte die Ideen und Praxis der gemeinsamen Lern-Strategien für ein welt-bewusstes Leben, arbeitete zur Lern-Autonomie, im Gegensatz zum Stoff-Plan der Schulen. Beim Forumtheater nach Augusto Boal entstand: Die Arbeit am Tabu war Tabu: Jetzt gehen wir im Pluriversum ans Unbewusste

Die kritisch-wissenschaftliche Version von Peter McLaren

Die Arbeit am Tabu – meine Faustregel entstand aus der theaterpädagogischen Praxis:

Die Arbeit am Tabu ist Fachwissen für die Theaterpädagogik und Bewusstseinsbildung aus meinen Erfahrungen und Forschungen aus vielen hunderten Workshops mit Teilnehmenden aller Art von Lehrlingen bis Professorinnen, Migrierten und Lehrenden, Pflege- und Sozialberufen, Selbsthilfegruppe, Seelsorgenden und Gestalt- wie auch anderen in der Gemeinde- und Psychotherapie … die ich gerne mit kollegialen Workshops vertiefe, um den Zugang zum gemeinsamen Unbewussten für die Bewusstseinsbildung hierzulande zu verbessern.

Der Daumen steht bei den Handlinien für das Ich, in meiner Faustregel für die Sexualität. Keine Lernorte, keine angenehme Sprache, aber gezielte Vermarktung und massive Personenzerstörung durch Anreizung, Moral und Schuldgefühle sind die deutlichsten Anzeichen.

Der Zeigefinger wird für das Du benutzt, in meiner Faustregel für das Thema Geld, das unsere Beziehungen bestimmt. Von den Sprüchen „Geld verdirbt die Freundschaft“ und „Über Geld spricht man nicht, Geld hat man“ bis zur Frage nach Reichtums- und Klassenunterschieden und das geistige Verbot des Wortes ‚Kapitalismus‘ ist es von Geheimniskrämerei umgeben und könnte unsere Beziehungen sehr gut offenlegen.

Der Mittelfinger ist dem Thema Religion oder auch dem Sinn des Lebens zugeordnet. Entweder das Fertigpack einer Konfession, oder die Do-it-yourself-Version von Atheismus und Freidenkern; Taufe, Initiation, Hochzeitsritus und Begräbnis inbegriffen oder nicht… ein offenes Gespräch jenseits der Vokabeln der Pfarrer ist kaum möglich.

Der Ringfinger ist den längerfristigen Beziehungen zugeordnet, in meiner Arbeit den Themen Krankheit, Tod, Abschied, also den Störungen dabei. Vor allem die Trauer, die Zulässigkeit tiefer Gefühle und ihr gesellschaftlicher Ausdruck sind so behindert, dass Beerdigungen und Abschiede sehr oft in peinlichen Formalismen stecken bleiben.

Der kleine Finger übernimmt die restlichen Themen von abweichendem Verhalten: Anders sein. Lesbisch oder schwul, behindert oder farbig, andersgläubig oder für eine Gesellschaft unpassend, alle Außenseiter wie auch Berühmtheiten, inbegriffen. Die Angst vor dem Fremden bleibt sprachlos und aggressiv, wird in Witzen und Unterstellungen oberflächlich abgehandelt.

Gemeinsame Eigenschaften aller Tabus:

Es fehlt die Sprache, sie wirklich treffend anzupacken, gleichzeitig liegt eine Geschwätzigkeit der Ablenkung darüber. Paulo Freire verwendet die Begriffe ‚Mythen‘ und Kultur des Schweigens‘:

Wir haben immer gute Gründe, nicht darüber zu reden. Wenn wir es trotzdem wollen, geht es nicht: Wir kommen vom Thema ab, werden unruhig, müssen rauchen… Wenn wir plötzlich müde werden, gähnen, Kopfschmerzen bekommen – und auf einmal gar nicht mehr wissen, was wir gerade wollten: dann haben sie gut gearbeitet, unsere Polizisten im Kopf.

Es ist gut, viel über sie zu wissen, aber es ist so unsinnig, mit Gewalt gegen sie los ziehen zu wollen, wie bewaffneter Kampf gegen Panzerwagen, wie Militär gegen Terrorismus. Weil sie von unserer eigenen Angst genährt sind, können wir sie nur sanft und nach ihren eigenen Prinzipien, mit gewaltfreier Methodik und Intelligenz, überlisten.

Spiele und Übungen der Bewusstseinsbildung wie Das Spiel der Macht und Hilf, Schwester hilf

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die_arbeit_am_tabu.txt · Zuletzt geändert: 2023/10/15 00:20 von fritz