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Kulturen des Lernens. Bildung im Wertewandel

… Ossip K. Flechtheim entwirft im ersten von drei den Rahmen absteckenden Beiträgen zur Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit der (Erwachsenen-)Bildung die Utopie einer von den Sachzwängen des Arbeitenmüssens weitgehend befreiten Gesellschaft, in der es „Spielraum für alle Arten geistiger Kultur, moralischen und sozialen Fortschritt“ mit viel mehr Künstlern, Philosophen und „Gesellschaftern“ gäbe, „Menschen, die nicht von, sondern für die Politik leben“.

U. a. beschäftigt sich Rita Süssmuth mit Fragen der Qualitätssicherung in der Weiterbildung; Folgen des fortschreitenden Rückzugs der öffentlichen Hand aus der Verantwortung sind das Thema von E. Nuissl. Im Abschnitt„ Brüche und die Suche nach Perspektiven“ konstatiert Horst Siebert ein „Zerbröckeln des Politischen“ und kommt aufgrund der Betrachtung der Inhalte der Bildungsarbeit von den 50er Jahren bis zur Gegenwart zu der Ansicht, daß zunehmend„ nicht die ‚richtigen'. sondern die ,emanzipatorischen' Inhalte in den Vordergrund rücken.“ Die„ Wiederentdeckung der Gemeinschaft“ konstatiert B. Dewe aus sozialpädagogischer Sicht, wobei vielfach die Erfahrungswelten und Biographien Beachtung finden.

… Als Ansätze „Alternativer Bildung“ werden im nachfolgenden Abschnitt „Selbstorganisierte Projekte“, „Soziale Selbsthilfe als alternative Gesellschaftspolitik“ (von B. Runge und Fritz Vilmar), das Konzept„ Learning by doing“. „Projektwerkstätten als Keimzellen der Jugendumweltbewegung “ (von A. Torbecke) und u. a. die TheaterWerkstatt-Arbeit nach Augusto Boal (von F. Letsch) vorgestellt. Die ausführliche Beschreibung von sieben beispielhaften - realisierten wie auch in Diskussion befindlichen - Einzelprojekten runden den Band ab. Prädikat: Besonders wertvoll. W Sp.

Kulturen des Lernens. Bildung im Wertewandel. Hrsg, v. Hannelore Zimmermann, Talheimer Verl., 1995. ca. 285 S., DM/sFr 42,-/ÖS 327,60

https://www.prozukunft.org/buecher/kulturen-des-lernens-bildung-im-wertewandel

Denken in der Möglichkeitsform

Es braucht aktives Denken, nicht wiederholen des schon gedachten, um Denken in der Möglichkeitsform in Gang zu setzen.

„Wenn wir die Welt als „Realität“ sehen, so nehmen wir ihre Fakten einfach hin. Der berühmte Spruch gegen Träumer: „Sei realistisch!“ – oder aktuell politisch die Losung TINA („There is no alternative“) würden dem entsprechen. Tatsächlich aber sagen die Gesetze nicht „So ist es!“ (und so wird es immer bleiben.“), sondern sie sagen: „Dies und jenes ist unter diesen oder jenen Bedingungen möglich bzw. unmöglich.“

Das Neue hier ist der Begriff der Möglichkeit (was auch die Hauptkategorie bei Ernst Bloch war). Die Möglichkeit ist in der Hegelschen Kategorie der „Wirklichkeit“ enthalten, aber nicht in der „Realität“. Es macht also schon einen Unterschied, was man warum verwendet. Wenn wir Gesetze in den Zusammenhang zur Wirklichkeit / Möglichkeit stellen, sind sie keine Gefängnisgitter, sondern die Hebel, mit deren Wissen wir die Wirklichkeit aktiv verändern können.“

https://philosophenstuebchen.wordpress.com/2021/11/14/warum-ist-mir-hegel-wichtig/#more-13102

bert brecht

Kritisches Denken und Kritisches Theater

 "Begriffe sind die Griffe, mit denen man die Dinge bewegen kann"
  Ziffel, der Physiker, in Bert Brechts "Flüchtlingsgesprächen"
kulturen_des_lernens.txt · Zuletzt geändert: 2022/07/02 11:59 von fritz