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missbrauch

Kultur des Schweigens ist ein Begriff aus der Pädagogik der Unterdrückten von Paulo Freire, der sich weltweit durchgesetzt hatte, zuletzt auch zu den Konflikten um die Festnahme und Vor-Verurteilung von Julian Assange, der als Whistleblower die selbst dokumentierten Kriegsverbrechen der USA über Chelsea Manning international bekannt gemacht hat.

Kultur des Schweigens könnten wir auch über die Nazi-Beteiligungen in den 50er und folgenden Jahren schreiben, als die Justiz jede Verfolgung der Nazi-Mörder und KZ-Beteiligten als „Beihilfe“ unmöglich machte. In der Zeit der verschlossenen Geheimnisse und Verletzungen in den Familien neu lernen, die Welt zu lesen, führt zu späten Biografien der Kriegskinder und deren Nachkriegskinder: https://nachkriegskinder.wordpress.com/

Eine Kultur des Schweigens lag auch Jahrzehnte über Gewalt und Missbrauch in den Internaten, in Kirchen und im Sport, weil die Polizei, Staatsanwaltschaften und Zeitungen jeden Anfangsverdacht zurück wiesen. Dass wir in Deutschland keine tatsächlich unabhängige Justiz haben, kommt in welchen Medien? Die EU-Menschenrechtskommission hat keine eigenen Medien …

Der Fall Priester X: Da stimmt was nicht!

Pressekonferenz zur Veröffentlichung des Gutachtens „Sexueller Missbrauch Minderjähriger und erwachsener Schutzbefohlener im Bereich der Erzdiözese München und Freising“ https://mbw-live.de/20220120_PK_Westpfahl_Spilker_Wastl

Den Ausschluss der Zeitzeugen in den bisherigen Missbrauchsfällen schaffte dunkle Nischen, die Abwesenheit des späteren Papstes Kardinal Ratzinger 15. Januar 1980

  • Kreative Protokollierung: Priester zu psychotherapeutischer Behandlung aus anderer Diözese - ohne Nachfrage?
  • Kardinal … Küng .. Gespräch mit Johannes Paul II … er wäre nicht anwesend gewesen, nicht glaubwürdig!
  • Alle wussten über den Fall X, der Opfer wegen versuchter Erpresser anzeigte,

Zukunftsgerichtet:

  • Fälle wie X als klassische Versetzungsfälle gibt es in allen Diözesen, Täterschutz der Kleriker als eigene Kaste, die geschützt wird.
  • Verantwortungsträger wird zum Komplizen, weil frühere Entscheidungen gedeckt werden.
  • Entscheidungen über Weiterverwendung durch ein unabhängiges Gremium
  • Geschützter Raum für Opfer, in dem keiner einen weißen Kragen zum schwarzen Hemd trägt!
  • Vertrauen mit den Betroffenen und den betroffenen Gemeinden, Modelle, in denen Gemeindemitglieder unabhängig von der Diözesanleitung eingebunden werden.
  • Begleitung des Prozesses in der Gemeinde, um Lagerbildung zu vermeiden. Ob Aufklärung ansonsten heute noch möglich ist?
  • Bis 2010 wurde auf die Opfer keine Rücksicht genommen, auch in Gutachten und Studien -

Sonderband:

War ich Bestandteil eines Systems, das zur Aufarbeitung unfähig ist?

  • https://correctiv.org Rolle des Weihbischof von Soden und Ratzinger, früher Studienkollegen, und eine zufällige Begegnung des Priester X mit Ratzinger, die dieser berichtet. Soden sollte als Mitwissender auf X (Peter H.) aufpassen, zerstreute aber nur die Gerüchte und wird nirgends in Akten erwähnt: Kultur des Schweigens zu allen Themen der Sexualität und Verfehlungen.
  • Über einen früheren staatlichen Missbrauchs-Prozess in Traunstein?: „bei einem guten katholischen Richter gelandet, sonst hätte es schlimmer ausgehen können“ Die bayrische Justiz war zuverlässig.
  • Wetter, Gruber, Wolf, Versetzung nach 10 Tagen Marx im Amt … 2008 Bad Tölz, Garching?
  • Wolf: Anzeige wegen versuchter Erpressung,
  • 42 Fälle justiziablen Verhaltens zur Staatsanwaltschaft, seit August … Beihilfe zum sexuellen Missbrauch, Indizienkette nicht geschlossen? Lebende Verantwortungsträger in Amt und Würden …
  • Februar 1982 ging Ratzinger nach Rom … Glaubenskongregation, Er bekam alle Unterlagen … auch das Protokoll Jan - wo er die Teilnahme abstreitet

das Gutachten

https://westpfahl-spilker.de/wp-content/uploads/2022/01/WSW-Gutachten-Erzdioezese-Muenchen-und-Freising-vom-20.-Januar-2022.pdf 1893 Seiten

Seite 453 „Vorübergehende homosexuelle Tendenzen müssen demnach wenigstens drei Jahre vor der Diakonenweihe überwunden sein. Mit anderen Worten: Eine manifestierte Homosexualität ist mit dem Weihepriesteramt unvereinbar und zwar unabhängig davon, ob sie körperlich ausgelebt oder ob Verzicht gelebt wird.“

„Hinzu treten deutlichste Zeichen dafür, dass dergestalt sexuell orientierte Personen besonders enge Kontakte pflegten, sodass der Eindruck eng geknüpfter Netzwerke entsteht, die bis hin zu herausgehobenen Positionen in der Hierarchie des Ordinariats unterhalten wurden.“

Entspricht SODOMA über die Netzwerke im Vatikan seit Paul VI.

S. 683: „Anschließend wurde der Priester wenige Monate nach dieser Entscheidung wieder in der Seelsorge und als Katechet eingesetzt. Ende der 2010er Jahre wandte sich eine männliche Person an den Missbrauchsbeauftragten der Erzdiözese und schilderte im Alter von 12 bis 13 Jahren erlittenen sexuellen Missbrauch durch den Priester, der sich in der Gemeinde, in der der Priester aufgrund vorgenannter Anweisung Anfang der 1950er Jahre tätig war, ereignete.“

Gab es einen einzigen Gerechten?

Eine biblisch-theologische Frage in der Pressekonferenz an die Juristen:

Frau Westpfahl: „Nein, meiner Erinnerung nach nicht, da könnte ich mich erinnern!“

In der biblischen Erzählung zu Sodom und Gomorra wurden früher immer sexuelle und schwule Elemente gelesen, dabei geht es um Gastrecht und Missbrauch: wikipedia.org/wiki/Sodom_und_Gomorra

Gott selbst sucht Abraham in Gestalt dreier Engel in Männergestalt auf, um ihm mitzuteilen, dass er vorhabe, die Städte Sodom (wo sich Abrahams Neffe Lot aufhält) und Gomorra zu zerstören, wenn das sündige Verhalten ihrer Bewohner tatsächlich so schlimm sei, wie ihm zu Ohren gekommen war.

Abraham fragt Gott, ob er wirklich Schuldige und Unschuldige ohne Unterschied vernichten wolle. Gott versichert ihm schließlich, dass er Sodom verschonen werde, wenn sich nur zehn anständige Menschen darin finden ließen (Gen 18,16 ff. EU). Diese Zahl ist im Judentum bedeutsam: Erst, wenn zehn Männer zum Gottesdienst zusammenkommen (מנין Minjan), gibt es demnach eine jüdische Gemeinde, und es kann ein vollständiger Gottesdienst gefeiert werden.

Um zu sehen, ob das Klagegeschrei über Sodom der Wahrheit entspricht, schickt Gott zwei Engel zu Abrahams Neffen Lot, einem gottgefällig lebenden Mann. Lot nimmt die beiden Engel gastfreundlich bei sich auf, die von den Einwohnern Sodoms als fremde Männer angesehen werden (Gen 19,6 EU). Die Einwohner fordern daraufhin, dass Lot ihnen seine Gäste übergebe, weil sie mit ihnen gewaltsam sexuell verkehren wollen (Formulierung siehe unter Interpretationen). Lot bietet den Sodomitern zum Schutz seiner Gäste und der heiligen Gastfreundschaft stattdessen vergeblich seine jungfräulichen Töchter an.

Das Erzbistum München hat derzeit - einschließlich der Ruhestands-Priester 844 Kleriker. Die 235 Verdachts-Fälle beziehen sich auch auf verstorbene Jahrgänge und vielleicht auch Nicht-Kleriker, aber wie viele fallen da raus? Wer hat schon genug Zeit zum Lesen gehabt?

Dass es um männliche Machtausübung geht,

die heutzutage im Klerikalismus der reichsten Nachfolge- Organisation des Christentums staatlich finanziert und juristisch gedeckt wurde: Eine Verantwortung der kulturellen Institutionen, die sich bisher mit der Kultur des Schweigens mit verantwortlich gemacht haben.

https://outinchurch.de/manifest ist sicher ein guter Start, auf den hoffentlich internationale Echos folgen, denn Abhängigkeit von einem engstirnigen Arbeitgeber besteht auch in allen kirchlichen Einrichtungen, die bisher auch (nicht-) eheliche Thematiken sanktionieren konnten …

SODOMA deckte die heimlichen und verlogenen Strukturen der männlichen Protegierung im Vatikan auf, wurde aber in der veröffentlichten Presse sehr still beiseite gelegt …

Nach der Ausrufung der Demokratie / Republik / Freistaat der Bürger / 1918 folgte die konsequente Abschaffung des Adels 1919 in einer Staatsverfassung durch Kurt Eisner, eine heutige menschliche und menschenrechtliche Kirche hätte keine Männer-Privilegien mehr und somit auch keine falsch inszenierte Heiligkeit:

Wer lachen kann, braucht keinen Glauben

Umberto Eco hat in seinem Buch „Der Name der Rose“ die alten rechthaberischen Verbrechen der Kirche durchsichtig gemacht, und die Rolle des „Philosophen“, wie Aristoteles dort genannt wird: Der Vorläufer der Aufklärung.

- Auch gegen den Missbrauch, der nicht nur aus der Bibel erklärt und aufgeklärt werden kann, sondern auch im jahrhundertelangen sündhaften Festhalten an Besitz, Herrschaft und Macht Ketzerbrevier

missbrauch.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/15 18:05 von georgios