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Fanny oder Franziska von Reventlow

Fanny oder Franziska von Reventlow war vor gut 100 Jahren eine der spannendsten Damen von Schwabing, wo neben Erich Mühsam und seiner späteren Gattin Zenzl (vorher war er noch mit deinem Freund Johannes Nohl am Monte Verita unterwegs gewesen, schrieb er auch über die Bisexualität, was ihm selbst aber dann auch zu früh erschien … wie die Freie Liebe seines Freundes Otto Gross.

Sie war damals die erste stolze Alleinerziehende, schrieb verschiedene Bücher auch zum Geldsystem, hatte Freunde wie Oskar Panizza, dessen Aufführung des Liebeskonzils bis heute verboten ist ;-))

https://de.wikipedia.org/wiki/Fanny_zu_Reventlow mit vielleicht https://de.wikisource.org/wiki/Herrn_Dames_Aufzeichnungen

„Traum oder nicht Traum,“ antwortete der Philosoph nervös, „was sie mir da auftischte, war wieder einmal eine Wahnmochingerei, wie sie im Buch steht.“

https://de.wikisource.org/wiki/Herrn_Dames_Aufzeichnungen Nr.25 Seite 29 /30

Wahnmoching ist eine geistige Bewegung, ein Niveau, eine Richtung, ein Protest, ein neuer Kult oder vielmehr der Versuch, aus uralten Kulten wieder neue religiöse Möglichkeiten zu gewinnen — Wahnmoching ist noch vieles, vieles andere, und das werden Sie erst allmählich begreifen lernen.“ Nr.36 Seite 40 /41 Nr. 54

Mit Wahnmoching ist eine geistige Bewegung umschrieben, die zwischen den Phantasie um die neue Elektrizität, den alten Spiritismus, der Literatur aus der „Jüngerschaft“ um dem Männerkreis von Stefan George und den ersten Ideen der Psychoanalyse über den frühen Freud-Schüler Otto_Gross mit den Weltuntergangs-Predigern und veganen Rohköstlern Kohlrabi-Aposteln und Sonnenanbetern Dieffenbach etc. bis zum „Cafe Größenwahn“ der Schachspielenden Sozialisten alle Künstlerfeste in den Maler-Ateliers umspannte … Schwabinger Boheme

George-Kreis

„Ab etwa 1892 versammelten sich gleichgesinnte Dichter um George, die sich mit ihm geistig verbunden fühlten. Maßgebend für die Anschauungen des sogenannten George-Kreises waren Georges Veröffentlichungen. Zunächst war es ein Bund Gleichgestellter, der sich um die Blätter für die Kunst scharte; zu ihnen gehörten Paul Gerardy, Karl Wolfskehl und Ludwig Klages, Karl Gustav Vollmoeller und andere.

Damals war der Bund zwar auf George hin ausgerichtet, aber die Struktur blieb lose. Nach 1900 änderte sich der Charakter des Kreises. Mit dem Beitritt neuer und jüngerer Mitglieder änderte sich auch das Verhältnis zum „Meister“.

George fühlte sich als Bildner und Lehrmeister der Jugend. Vornehmlich Friedrich Gundolf, später auch die drei Brüder Stauffenberg, folgten ihm wie Jünger. https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_George

„Während der Zeit am Gymnasium schloss sich Stauffenberg dem Bund Deutscher Neupfadfinder, einer Gruppierung der Bündischen Jugend, an. Die Bewegung pflegte ritterliche Ideale, hing der mittelalterlichen Romantik nach[9] und verehrte den symbolistischen Lyriker Stefan George.

Nachdem im Frühjahr 1923 zunächst die Zwillingsbrüder und kurz darauf Stauffenberg selbst dem „Meister“ vorgestellt wurden, gehörten sie fortan zum engsten Freundeskreis in Georges elitär-platonischem „Staat“ (George-Kreis).“[10] https://de.wikipedia.org/wiki/Claus_Schenk_Graf_von_Stauffenberg

Gibt es heute ein angemessenes Gedenken oder nur die kurzen Zitate, wer ist interessiert, etwas dazu zusammen zu stellen, aufzuführen, zu verankern?

Franziska zu Reventlow

Das gräfliche Milchgeschäft, Essays und Erzählungen

„Zwischen der weiblichen Emanzipation und weiblicher Erotik lagen Ende des 19. Jahrhunderts tiefe Gräben. Die Frauenbewegung, die zum damaligen Zeitpunkt ihren ersten Höhepunkt erreichte, stieß sich weit mehr an der Vorstellung, dass die Frau eben auch ein Wesen mit erotischen Gefühlen sei, als sich mit diesem Gedanken zu versöhnen oder ihm gar Raum zu gewähren.

Im Mann manifestierte sich der Feind, etwas, das es vollends zu überwinden galt. Weibliche Erotik passte hier ganz und gar nicht in die Lücke, die man oft mit Entsagung ausfüllte.

Eine Frau, die es verstand, neben einem selbstbestimmten Leben auch ihre eigene Sexualität auszuleben und in gesellschaftlicher Hinsicht das Zusammenwirken weiblicher und männlicher Kräfte zu propagieren, war Franziska Gräfin zu Reventlow.

Sie avancierte zu einer zentralen Figur der Schwabinger Boheme- und Künstlerszene der Jahrhundertwende. Der sozialen wie gleichzeitig geschlechtlichen Sklaverei zu entkommen, davon spricht sie in ihren zeitkritischen Schriften, von denen zwei Essays und eine Erzählung in diesem Band versammelt sind.“ http://limbusverlag.at/index.php/das-graefliche-milchgeschaeft

reventlow.txt · Zuletzt geändert: 2022/04/24 15:39 von lenni