Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


antikommunismus

„Der „Kommunismus der Forscher“ oder der Anarchokommunismus der Freien Netzwerke stellen selbstverständlich nur dann Muster einer anderen möglichen Welt dar, wenn sie sich im gesellschaftlichen Körper ausbreiten und dessen Neukomponierung beschleunigen. Eine weltweite Transformation erscheint nur dann möglich, wenn sie ein bestimmter Koalitionstyp voran trägt.

Revolutionen werden gemacht, wenn sie je gemacht werden, von einem Bündnis der am schärfsten Unterdrückten mit denen, die sich ihrer eigenen Entfremdung und der Entfremdung der anderen am meisten bewusst sind. Dieses Bündnis zeichnet sich in der vielgestaltigen Bewegung für eine „andere Welt“, eine andere Globalisierung ab.

Seine verschiedenen Komponenten belebt eine Fülle von mit ihnen verbundenen Akademikern, Ökonomen, Schriftstellern, Künstlern und Wissenschaftlern. Sie radikalisieren sich im Verkehr mit oppositionellen Gewerkschaftlern, postindustriellen Neoproletariern, kulturellen Minderheiten, landlosen Bauern, Arbeitslosen und Entrechteten.“

in: André Gorz: Wissen, Wert und Kapital. Zürich 2004, S. 78f. Auch hier ein Dank an Karl

Der Antikommunismus begann als Reaktion

Der Antikommunismus begann als Reaktion auf die anarchistischen und marxistischen Ideen der 1.Internationale, die mit dem Titel „Es geht ein Gespenst in Europa um“, das kommunistische Manifest.

Was den Arbeitern mit hungernden Kindern zur Hoffnung wurde, erschreckt die Reichen, die dann Bilder von Aufständen, Enteignung, Fürstenmord, etc bis heute mit ihren Bürgerkriegs-aufgerüsteten Polizeikräften in ihren bezahlten oder öffentlich kontrollierten Medien verbreiten.

In der Revolution und Räterepublik begann in Bayern die Thule-Gesellschaft mit Hakenkreuz und Schwert,die germanischen Mythen gegen selbst aufgeblasene jüdische Rasse-Vorstellungen hochjubelten, worauf der „Führer“ dann gerne einstieg, als er die finsteren Emotionen erlebte.

Die Reaktion, die Anwälte und Richter, die Polizei und Presse des Adels, der Banken, der Kirchen und Militärs, dann auch der Mehrheits-Sozialdemokraten, nachdem sie die Arbeiterräte und Kommunisten verraten hatten, führte nach 1919 weiter zum Faschismus.

Der Übergang der Hakenkreuzler zum Führerkult ist wie in der Thulegesellschaft im Hotel Vierjahreszeiten in München grade noch mal neu nachzuvollziehen, weil viele Historiker*innen neu auf die Geschichte schauen, die unter dem Schweigen des Postfaschismus vergraben war.

Der Antibolschewismus der Arbeitgeber und Gewerkschaften hatte einen 500 Mio-Fonds zur Finanzierung der Freikorps und zu Bekämpfung der Arbeiterräte, die im Ursprung ja auch Sozialdemokratisch waren, aber eben pazifistisch, genossenschaftlich und teilweise anarchistisch …

Im Postfaschismus ab 1950 waren die Nazi-Anwälte und Richter wieder im Amt und wirkten weiter … als Reaktion wie nach 1919 nach der Rätezeit gnadenlos …

In der Nachkriegszeit war die „Entnazifizierung“ mit Zustimmung der früher noch sehr obrigkeitsgläubigen Kirchen im Postfaschismus der 1950er und 1960er Jahre schnell verschwiegen, die leisen Worte über die „Persilscheine“ des Kardinal Faulhaber hatten viele hohe Funktionäre wieder in ihre Ämter gebracht.

Von 1957 bis 1964 hatte die CSU den NS-Juristen Theodor Maunz zum Kultusminister gemacht, sein früherer Mitarbeiter Roman Herzog schaffte es später noch zum Bundespräsidenten: „Der Wille des Führers ist Gesetz!“

1994 waren die entwicklungspolitischen Gedanken noch nicht so sehr in unserer Gesellschaft verankert, der in fast allen Einrichtungen und Parteien herrschende Antikommunismus hinderte auch die Leitung der LMU, der Münchner Universität, den Gast Paulo Freire aus Brasilien zu begrüßen, sie kamen lieber über die Hintertür auf die Bühne, als dem 35fachen Ehren-Doktor bei der Würdigung ihrer eigenen neuen Doktoren vorgestellt zu werden:

Flavia Mädche: Kann Lernen wirklich Freude machen?

Dr. Flavia Mädche hatte an der LMU mit einer Arbeit über Paulo Freire’s Befreiende Pädagogik promoviert: Mit Kann Lernen wirklich Freude machen und freute sich, ihr Vorbild an der Hochschule begrüßen zu können, aber … die Herren der Ludwig-Maximilians-Universität waren zu feige, ihm zu begegnen ….

**Anarchie und Michail Bakunin,

antikommunismus.txt · Zuletzt geändert: 2022/09/06 16:08 von lenni