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bildungsarbeit_im_untergrund

Gute 40 Jahre Kritische Praxis mit dem Theater der Unterdrückten und Augusto Boal

Anlässlich der Veranstaltungsreihe 100 Jahre Paulo Freire im http://nordsueforum.de, der 1994 noch bei uns in München war und dessen gewünschte Reise 1996 durch Täuschland ich am Vorbereiten war: Mit Evangelischen Akademien, er wollte gerne ein Gespräch mit den hiesigen Leuten der Kritischen Theorie, wie Jürgen Habermas, denn da gibt es noch wenig Kenntnis der internationalen Verbindungen …

Seine ersten Schriften und Wirkungen hatte ich im Studium der Gemeinde- und Religionspädagogik erlebt … und in Erinnerung an Jahrzehnte der alternativen Bildungsarbeit im Untergrund der Friedensbewegungen mit ibu eV im zbb und der AG SPAK in der grün-nahen „Regenbogen-Stiftung“ Bayern

Friedensarbeit hatte mich nach Wien damals zu Robert Jungk auf dem Friedensfest auf den Praterwiesen gebracht, dann über den ibu eV nach Vimperk zur internationalen Tagung von Studierenden für den Frieden (im Auftrag der Bundestagsfraktion der Grünen), in die Gewaltfreie Aktion zu intensiven Fortbildungen und vielen Trainings für Gruppen, und dann in die DDR, nach Ungarn und Polen zu etlichen Begegnungen, zu „der 3. Art“ kurz nach der Wende mit den Freund*innen aus Ostberlin, Potsdam und Leipzig 3 Wochen an der Ostsee.

Etliche dieser Seminare waren tatsächlich untergründig, und erst ab Greifswald war ich auch im Auge Der Stasi, die mich als „Inspirator“ geführt hatte. Mein Einreise-Visum bekam ich oft über Marina vom Friedenskreis Pankow, in der auch der evang. Krankenhaus-Pfarrer Peter Bickhardt war, die IPPNW-Gruppe Ostberlin mit Ärzt*en, Psycholog*innen Pfleger*innen schon damals und vielen Kontakten wie Adam Romberg, Misselwitz, …

Und erst 1997 mit einer Forumtheater-Werkstatt im „Museum des Untergrundkampfes“ auf Cuba. Die Partnerschaft mit dem dortigen Fortbildungskreis für Befreiende Pädagogik organisierte uns zwei wunderbare Reisen 1995 und 1997 und kamen damals auch auf Gegenbesuch zum Austausch.

"Von Moskau finanziert"

ist heute, anlässlich tumber Auseinandersetzungen mit der Friedensbewegung zu hören, wie schon in den 1980er Jahren, aber das gab es tatsächlich nur für Parteikader, die wir nie waren …

Vorgeschichte in der Biografie

Abschied von einem Beruf

hieß schon die Supervisions-Arbeit 1981 aus der kirchlichen Gemeinde- und Religionspädagogik, als der alte Hitlerjunge Ratzinger über München kam und Faulhaber im Postfaschismus fortsetzte

Eine Biografie, die Geschichte des Lebens, ist auch eine Neuordnung,

nicht unbedingt ein Abschluss, aber ein Abschied von der Auseinandersetzung:

Ketzerbrevier eines Altöttinger Ministranten: Fritz Letsch: ...denn sie wissen nicht, was Liebe ist 2004 ISBN 390830-48-5, 100 Seiten 13,00 €

… zahlreiche biografische Erzählcafes moderiert …

Wenn ein Altöttinger Ministrant in die Pubertät kommt, sind die Irritationen schon enorm, wenn er aber 50 wird und erlebt, dass der Apparat der Kirche hinter die früher wichtigen Befreiungen zurückfällt, kann er zornig werden.

Das ist dem Büchlein sicher anzumerken, das die Entwicklungen vom Ministranten über das Studium der Religionspädagogik und Gemeindearbeit und ein „Comingout“ parallel zur Theologie der Befreiung nachzeichnet.

Der Kampf gegen die Theologie der Befreiung war so erfolgreich, dass die Nachrichten nicht mehr ankommen.

Trotzdem ist die Arbeitsweise des Theaters der Unterdrückten und der befreienden Pädagogik erhalten geblieben, sind die Methoden der Bewusstseinsbildung in alle Gesellschaftsbereiche weiter gewandert.

Autor Fritz Letsch: Theaterarbeit zu und mit Augusto Boal (Theater der Unterdrückten) und Paulo Freire. Zahlreiche Veröffentlichungen, Netzwerk-Arbeit in Initiativen und im Freien Radio http://Lora924.de.

bildungsarbeit_im_untergrund.txt · Zuletzt geändert: 2023/04/22 20:08 von fritz