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Die Trennung in Opfer und Täter kann in die Irre führen:

Wir sind oft als Täter auch Opfer und als Opfer auch Täter

Die alte, oft religiös motivierte Einteilung in Opfer und Täter wird beim Theater der Unterdrückten nach Augusto Boal in ihren Anteilen auch untersucht, auch wenn wir in den Szenen des Forumtheater die Situationen als klare Unterdrückungs- oder Unrechts-Tat darstellen müssen, um Reaktionen aus dem Publikum zu ermöglichen.

Die Anteile der Täterschaft im Opfer und der Opfer-Falle im Täter lassen sich besser im Regenbogen der Wünsche aufgliedern: Welcher Anteil, welches Anfangs-Signal fordert eine Tat heraus, ohne in die These von der Eigen-Schuld der Justiz und Polizei zu verfallen, „dass eine Frau ja selber schuld wäre, wenn sie sich 'so' anzieht …“

Kein Täter werden

Als wäre das so einfach: Sind doch immer beide beteiligt, einen Reiz zu empfinden …

Vor allem in den Gruppen von Gleichaltrigen, zwischen den äußeren Ängsten durch die alten Sprüche „doch nicht schwul zu sein“ und den bisherigen Rangeleien und sportlichen Wettkämpfen, die Grenzen zu kennen, vor allem als sportlich Anleitende … und Jugendleitende aller Sparten.

Der Kind-Begriff

Was reaktionäre Kinder-Schützer*innen nicht wahr haben wollen: Die Schutzalter-Bestimmungen sind Reste der Verbote, nicht vernünftige Einschätzung von Pädagog*innen und Therapeut*innen.

Der §175 wird nicht mehr ausgesprochen, ist abgeschafft und wirkt um so mehr nach: Die Verschärfung durch die Nazis 1935 hatte die vorher klaren Grenzen verwischt: Vorher war „Unzucht“ das Eindringen in eine Körperöffnung, nun waren schon Berührungen und Blicke, sogar Briefe strafbar, wenn sie den Strukturen nicht gefällig waren.

Innerhalb der Hitlerjugend hatte Hans Scholl mit einem Verfahren, dann schon als junger Soldat mit 19, seinen Bruch als früherer Hitler-Fan und hoffnungsvoller Offiziers-Anwärter:

Als er mit einem „seiner Jungs“, den er später durchaus „seine Liebe“ nannte, 1935-1937 in der dann gleichgeschalteten bündischen Jugend aus dem Wandervogel, also dann der Hitlerjugend, gemeinsam masturbierte, brachte ihm das ein Verfahren wegen „bündischer Betätigung“ und dann wegen §175 und formal wegen eines Devisenvergehens bei einer gemeinsamen Schweden-Fahrt ein, das dann zwar eingestellt wurde (der Richter war früher möglicherweise selbst Wandervogel gewesen?) aber erst mal seine Offizierslaufbahn beendete und sein Studium gefährdete.

Bis 2018 gab es dazu nur schüchterne Andeutungen, als würde die Tatsache seine Ehre kränken, und die Idealisierung der Weissen Rose wich auf die „kleine Schwester“ Sophie aus, die aber bei den ersten Flugblättern mit Alexander Schmorell und Christoph Probst noch gar nicht dabei war.

Die Pubertät mit 13 ist nicht zu leugnen

Natürlich sind die Mädels mit ihrer Entwicklung früher, aber mit 13 ist dann die „unschuldige Kindheit“ bei den meisten vorbei, während die erwachsenen Fähigkeiten immer langsamer entwickelt werden:

Alle wilden Eindrücke und Fragen, Andeutungen, Gerüchte, halben Informationen und heftigen Bilder steigern sich quer durch die Herkünfte zu den neuen „Gewissheiten“: Man muss fast alle Körper-Haare entfernen, immer gut aussehen und seine Muskeln definieren!

Sexualpädagogik baut vor

die_taeter.txt · Zuletzt geändert: 2021/02/28 19:10 von fritz