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engpass

Fritz Perls erlebte als Sanitäter im ersten Weltkrieg Krisen, die ihn auch später noch einmal an den Rand des Todes bringen sollten: Heute nennen wir so etwas Trauma. In der Behandlung seiner Angina von Ida Rolfs (Rolfing) war er für eine Zeit ohne Bewusstsein, Lebenskraft. Später gewann er die Theorie für den Engpass daraus:

Wie bei der Geburt, in der das Ungeborene die erste Krise erlebt,

den schützenden Raum verlassen zu müssen, weil er zu eng und ungemütlich wird

Fixierung: „Jemand identifiziert sich fixierend mit bestimmten Aspekten seiner sozialpsychologischen Existenz, …, und verweist die für sie oder ihn unangenehmen, … Aspekte in den Hintergrund.

Differenzierung: Es geht hier um Wesensdifferenzierung und Integration, also darum widerstreitende psychische Gegensätze zu versöhnen, flexible Polaritäten zu integrieren

Diffusion: Der innere Widerstreit der Dualitäten steigert sich bis zu einer Verworrenheit und Orientierungslosigkeit. Perls nannte diesen Punkt Impasse oder Sackgasse. Bei den Russen fand Pers den Begriff „toter Punkt“. „Es ist das Bewusstsein, das volle Erleben, das Gewahrsein dessen, wie Du festsitzt, das, das dich gesund werden lässt…“(Perls, 1974, S.48)

Vakuum: Der gestaltlose Grund, das Identitätsvakuum, die Schicht des Todes oder die fruchtbare Leere. Integration: Aus der Grund-Erfahrung der fruchtbaren Leere kommt es zu einem spontanen, ungehemmten Hervortreten, der bislang vermiedenen Impulse, die zum ersten Mal ungehindert Gestalt werden. Es vollzieht sich eine Integration der Identität durch die, die bislang ausgeschlossenen Aspekte der Psyche, wieder in das Selbstverständnis eingebürgert werden.

Gestalt in die Welt tragen: Wie trägt die Gestalt-Haltung in Krisen?

Gestalt meint in dem Fall: Die Gestalttherapie, wie sie die (bis dahin Ärzte und Psychoanalytiker) Fritz und Laura Perls mit dem Kritischen Pädagogen und Poeten Paul Goodman und dem Arzt Ralph Hefferline in den 1950er Jahren in den USA definiert und in verschiedener Weise weiter entwickelt haben:

Die Westcoast-Version mit Fritz und Gruppen von vielen Hippies und Aussteigern, die Eastcoast-Art von Laura mehr mit Einzeltherapie, wie sie sich auch hierzulande mehr durchgesetzt hat, obwohl ihre Finanzierung im Kanon der Therapien immer noch wackelig ist …

Gestalt in die Welt tragen

Weil so viel noch an „Gestaltung“ und die Kunsttherapie denken, andere die Verhaltenstherapie billiger finden, viele von „systemisch“ angesprochen sind: Gestalt ist auch eine Lebenshaltung, die vom Körper-Seele-Dialog denkt und nicht in Diagnostik, Krankheit und Statistik: Lebenswege und Krisen sind heilsam für Veränderung.

Wie trägt die Gestalt-Haltung in Krisen?

Wir haben uns an weiträumige Treffen auf zoom gewöhnt und gute Arten gefunden, Treffen vorzubereiten und zu begleiten, wie wir seit Corona auch so manche Beratung, Therapie und Supervision (die kritische Begleitung von Menschen, die mit Menschen arbeiten) online anbieten.

Sonntag den 6.3.2022 17 Uhr wie 05.09.2021 … 5.12.21!

Liebe Leute,

bald ist es wieder soweit. Am Sonntag, findet zum jetzt sechsten Mal unser kostenloses vierteljähriges Gestalt-Zoom -Meeting statt, zu dem wir Euch alle ganz herzlich einladen. Bei den letzten Treffen haben wir Experimente gewagt und einen Online-Open Space geöffnet, in dem Ihr die Möglichkeit erhalten habt, alles das anzusprechen, was Euch gerade besonders bewegt.

Dabei ist eine große Bandbreite von Themen zur Sprache gekommen, die -so hoffen wir- für viele von Euch als fruchtbare Impulse weitergewirkt haben. Durch die Vielzahl von Themen, die wir im Laufe der nächsten Meetings gerne wieder aufgreifen würden, hat sich für uns eine Frage durchgezogen

„Wie können wir Gestalt (mehr) in die Welt tragen?“

Diese Frage würden wir gern bei dem bevorstehenden und auch weiteren Treffen als Leitthema nutzen. Dabei wollen wir am 05.09.20 wollen wir mit der Frage beginnen: „Wie trägt uns die besondere Haltung der Gestaltarbeit im Kontakt mit Menschen durch Krisenzeiten?“ Darüber wollen wir anhand einer kleinen theoretischen Einordnung und zwei Praxisbeispielen mit Euch ins Gespräch kommen.

Wie immer, habt Ihr Gelegenheit, Euch in Kleingruppen auszutauschen und das Gehörte zu vertiefen und zu erweitern. Den Rahmen der Veranstaltung bilden dieses Mal eine geleitete Meditation am Anfang und ein freier Austausch gegen Ende, bei dem wir dann natürlich auch Impulse einsammeln wollen, wie wir bei den nächsten Treffen thematisch weiter machen.

Die Teilnahme am Gestalt-Zoom-Quaterly ist kostenlos. Gerne könnt Ihr diese Einladung auch an Menschen weiterleiten, die sich auch dafür interessieren könnten, bei dem Treffen dabei zu sein. Wir freuen uns, wenn viele Gestalt-Begeisterte dabei sind.

Mit ganz herzlichen Grüßen, eEuer Vorbereitungsteam Frank, Fritz, Isabelle, Katha, Margit, Martin, Monika, und Sabine

– anmelden zB. bei gestalt @ fritz-letsch.de oder www.gestalt.de

Die Ratlosigkeit und die Indifferenz,

die Unklarheit, die Polarität bei Salomon Friedländer, kamen aus dem Umkreis im Berlin der 1920er und 30er Jahre, der Engpass bei Fritz Perls stammt auch aus seinem eigenen Erleben und der therapeutischen Arbeit, aber auch aus einer Entwicklung des damaligen Denken:

Das

Die Arbeit in Gruppen hilft uns über die eigene Ratlosigkeit hinweg:

engpass.txt · Zuletzt geändert: 2022/01/24 14:55 von lenni