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Forschungsgruppen für Angemessene Aktionen

Viele Gruppen suchen Aktionen, die ihrem Anliegen in der Öffentlichkeit entsprechen, die Bewegung der Gewaltfreien Aktion hatte hunderte von Aktionsformen entwickelt, jede Aktion sollte maßgeschneidert die Thematik an die richtige Zielgruppe bringen.

Eine oft eher ablenkende Form sind Presse-Aktionen, die nur abhängig von der Berichterstattung anderer Medien und deren Besitzer wirken. Mit allgemeinen Publikums-Aktionen kann Mensch sich lange beschäftigen, ohne auf die genaue Frage zu kommen, wer wirklich und direkt angesprochen werden sollte. Zwischen der Aktionsforschung der Soziolog*innen un den Fasten-Aktionen und Hungerstreik gibt es viele Möglichkeiten, politische Meinungen abzufragen und moralischen Druck aufzubauen, doch achten unsere Gegner die Moral?

Direkte Aktion bezeichnet die Form, direkt Verantwortliche und Hinterleute, ihre Zusammenhänge und Machenschaften sichtbar zu machen.

Indirekte Aktion könnte man Kampagnen wie die der „YES-MEN“ nennen, die dabei oft als Manager „geständiger und einsichtiger“ Firmen agieren.

Solche und ähnliche können auf allen Ebenen wirksam werden, sowohl in der Aktionsentwicklung als auch in der Vertiefung der Themen mit einem Publikum.

Ziviler Ungehorsam kann nur eine momentane Situation sein, die langfristige Organisation wird folgen müssen: Der Salzmarsch von Ghandi war ein „Rechtsbruch“, der in seiner Symbolik die Weltöffentlichkeit ansprechen konnte.

Symbolische Blockaden und ähnliche Aktionen können eine Thematik vor die Gerichte bringen, die allerdings in unserem Land wenig Öffentlichkeit und immer weniger tatsächliche Moral widerspiegeln, weil noch die meisten Verfahren, die ich erleben konnte, an seltsamen juristischen Finessen schief gingen

Gewaltfreie Aktion beinhaltet eine gleichzeitige Strategie auf mehreren Ebenen:

  • Destruktive Aktion / Konstruktive Aktion
  • Verhindern / Alternativen aufbauen
  • Blockieren / Organisieren
  • Öffentlichkeitsarbeit / innere Struktur der Gruppe entwickeln

Die Forschungsgruppe

Langjährige Aktionsbegleitende stehen im ständigen Austausch, auch über verschiedene Netze:

Gewaltfreie Aktion, Trainingskollektive, Bildungsinitiativen, Gruppen in Verbänden, Tagungshäuser, Vereine,

AG SPAK, Arbeiterarchiv, Bewegungsstiftung, … Friedenstreiber, Pressehütte, Versöhnungsbund …

Die Namen der weiteren Mitwirkenden werden auf deren Wunsch und aus beruflichen Rücksichten nur intern weitergegeben, ein Einstieg in die Gruppe ist über die Mitarbeit und das Zusammenwirken in Projekten möglich. Für jeden Auftrag ist durch die Städte-Vernetzung eine angemessene Team-Zusammenstellung gewährleistet.

Aktionsentwicklung für Gruppen

  Informationsgespräch
  Aktionsentwicklung in der Gruppe
  Aktionsbegleitung und kritische Auswertung
  Training zur Entwicklung angemessener Aktionen
  Neue Formen der Öffentlichkeitsarbeit und Selbstorganisation

Arbeitsformen

Forschendes Feld

als gemeinschaftliches Erspüren von Hintergründen, Zusammenhängen, Motiven Unser Bildungssystem hat uns auf Vereinzelung und verfolgen sowie verteidigen der eigenen Gedanken und Leistungen getrimmt. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit wird zwar immer gefordert, aber wenig durch praktische Anleitungen und Beispiele vermittelt.

Ein forschendes Feld kann in gemeinschaftlicher Entwicklung auf spezifischer Einladung eine Situation schaffen, die alle zu ihren Beiträgen ermutigt und in gegenseitig vorgestellten Geschichten und Assoziationen alle Beteiligten anregt, über die bisher bekannten Möglichkeiten hinaus zu denken: Neue Seminar- und Veranstaltungsformen, die speziell zu den Themen passen, neue Arbeitsformen, die intensivere Begegnungen und qualitative Begleitforschung sichern.

Regelmäßige Reflexionen der Vorgehensweisen garantieren die Beteiligungen aller:

Die jeweilige fachliche Fragestellung und die persönliche Einschätzung sollen sich ergänzen, eine politische Einordnung verankert den Weg in die gesellschaftliche Verantwortung der Themen.

Im Forumtheater ist die Methode zu Hause:

Mit den „generativen Themen“ der Teilnehmenden starten wir den Lernprozess an den Konflikten, die im Augenblick wichtig sind, um das Lernen maximal zu motivieren: Was ärgerte mich zuletzt, wo empfinde ich wirkliches Unrecht, wie gestalten wir - mit interessierten Partnern - eine gesetzliche oder politische Veränderung?

Am Beispiel der Flüchtlingsarbeit:

Die beruflichen Mitarbeitenden starten Kreise mit den ehrenamtlich Einbezogenen zur gegenseitigen Fortbildung, die im Prinzip der Kreisdiskussion (auch als Fishbowl bekannt) auch für die Migranten offen ist und von wechselnden Personen zusammengefasst übersetzt wird.

Am Beispiel der Montagsdemo München:

Kreise bilden, die ihre Interessen zusammentragen und kleine Treffen organisieren oder weitere Internet-Treffpunkte, um Themen wie Datensicherheit, Friedenspolitik, Geldsysteme, etc selbst zu bearbeiten. Gruppen mit Schülern, die für ihren diversen Unterricht Beiträge vorbereiten, zu eigenen Diskussionen in ihren jeweiligen Medienkreisen unterstützen, sie zu einem Gesprächskreis mit eigenen Bekannten einladen …

Am Beispiel einer sexualpädagogischen Arbeitsgruppe:

Das Fehlen der Begriffe und der Sprache in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung, die in rechtspopulistischer Polarisierung gegen Gender-Gerechtigkeit als Gleichmacherei und Familienzerstörung nun gegen die gesellschaftliche Vielfalt polemisiert …

Reaktionäre Familienbilder als Projektionen von Zukunftsangst blenden die menschliche Selbstbestimmung lieber aus, verweisen alle abweichenden Lebensentwürfe in den Krankheitsbereich und in kriminelle Ansteckungsgefahr, wie das in den 50er Jahren üblich war: Information ist Verführung.

In der Fortbildung und Organisationsentwicklung kann die Arbeitsweise ankommen:

Wenn sich Defizite wie der tatsächliche Umgang mit biografischer Pflege zeigen, sind die Blockaden und Tabus ausfindig zu machen: Traumatisierungen aus der Kindheit zwischen Flucht und Krieg belasten viele Senioren, aber durch die familiäre Tabuisierung auch die Familie und die nächsten Generationen. In Fortbildungen für pflegende Angehörige, für Pflegeberufe, für alle Mitarbeitenden in Altenheimen und durch Publikationen kann die „Kriegskinder“-Thematik zur interkulturellen Einbindung migrierter Mitarbeitender beitragen.

Neben der eigenen Annäherung an die gefürchteten Themen ist auch die Annäherung an die Angst der sich bedroht fühlenden Menschen, aber auch die Verhetzungs-Energie der reaktionären Einpeitscher und der profit-orientierten Sozial-Marketing-Manager zu ergründen: Armut und Lohnkürzungen sind kein Schicksal. An welchem Punkt verlassen sie die eigene Logik, werden sie selbst lächerlich? Dort ist mit dem Spiegel schon eine Lösung zu sehen …

Gedanklicher Hintergrund ist die wissenschaftliche Entwicklung der Pädagogik von Paulo Freire, der nach Projekten der Alphabetisierung in Brasilien und (für den Weltkirchenrat) in vielen afrikanischen Ländern die Pädagogik der Unterdrückten zusammen mit den kollegialen Fortbildungen im Dialog entwickelte.

In den USA entstand aus den Forschungen zu kooperativen Arbeitsweisen die Lernende Organisation als kunden-orientierte Betriebsform. (Peter Senge, Fünfte Dimension)

Forschendes Feld im Blog und in Wikis früher:

forschungsgruppen.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/09 17:27 von fritz