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hartz4

Niedrig-Lohn-Sektoren und Armut als Abschreckung

Die Politik in Täuschland setzte - wie in vielen Ländern - seit Jahrzehnten auf Reichtum durch Export, dazu sollte möglichst billig produziert werden. Die Klimadaten und Rohstoffe zeigen uns seit Jahrzehnten die Sackgasse, aber ein selbstgefälliges Wirtschaftssystem will sich nicht ändern.

Nun reden viele von idealistisch von Bürgerpolitik und Demokratie, aber die Interessen sind in der Lobby-Politik der Beratungs- und Steuerhinterziehungsfirmen fein getarnt: Steigende Preise und sinkende Löhne …

Antonio Gramsci 1891-1937 wollte das Gegenteil

Biografie bei http://de.wikipedia.org/wiki/Antonio_Gramsci Er war ein wichtiger Philosoph im Hintergrund für viele Linke, vor allem im italienischen und spanischen Sprachraum, die nicht dem Moskauer Leninismus und Stalinismus anhingen:

http://www.praxisphilosophie.de/gramsci.htm

Er prägte den Begriff der Zivilgesellschaft, um damals noch sehr viel klarer zwischen Selbstorganisation der Menschen und Verwaltungsstaat sowie feudaler Militärbürokratie zu unterscheiden: Heute erzählt uns die neufeudale autoritäre Verwaltung von Dienstleistung, wenn sie uns in Klassenstrukturen durch gekaufte Lobbyparteien drangsaliert … bis zu Hartz4

Die Selbstorganisation der Bürger*innen wird heute gerne von reaktionären Parteien als „Ehrenamt“ für den Ersatz von Staatsaufgaben benutzt: Die „Tafeln“ der Essensretter wurden dann zu „Freiwilligen Feuerwehren“ der Hunger- und Not-Bekämpfung, um neben Hartz4 und Sanktionen die größte Not zu lindern.

Gramscis Asche

Ein Buch von Pier Paolo Pasolini http://www.planetlyrik.de/pier-paolo-pasolini-gramscis-asche/2018/10/

in dem er in Gedichten Bezug auf seine Arbeitsweise, die von Antonio Gramsci beeinflusst ist, nimmt:

Rosa Luxemburg, Antonio Gramsci und Paulo Freire

Rosa Luxemburg, Antonio Gramsci und Paulo Freire hatten einen korrespondierenden Ansatz des Lernens und gemeinsamen Forschens, der dem Wandervogel und den Gemeinschaften um Gustav Landauer und Martin Buber, der auch seine Bücher herausgab, entsprach;

dazu kamen von Augusto Boal die Methoden des Theater der Unterdrückten, wie er sie auf den Erfahrungen mit brasilianischem Volkstheater und Fragen von Erwin Piscator und Bert Brecht entwickelt hatte.

http://fairmuenchen.de/rosa-luxemburg-antonio-gramsci-und-paulo-freire/

https://www.academia.edu/7038836/Antonio_Gramscis_impact_on_Critical_pedagogy_in_Critical_Sociology

http://www.theorie.org/titel/657_gramscis_theorie_des_politischen

Erwachsenenbildner* als organische Intellektuelle

Welche Art von Erwachsenenbildnerin hatte Gramsci im Sinn? Liegt die Agentur bei einer potentiellen Lernzielgruppe? Die Agenten, die nach Gramscis Ansicht eine zentrale Rolle in diesem „Positionskrieg“ spielen, sind die organischen Intellektuellen - Kultur- oder Bildungsarbeiter, die Experten für Legitimation sind.

Sie entstehen „als Reaktion auf besondere historische Entwicklungen“ (Ransome, 1992). : 198), im Gegensatz zu traditionellen Intellektuellen, deren „organischer“ Zweck vorbei ist, wenn die Gesellschaft in eine andere Entwicklungsstufe eintritt (ebd.). Intellektuelle, die organisch zu den „subalternen“ Gruppen sind, die nach Macht streben.

Dies impliziert, dass sie sich politisch für diejenigen einsetzen sollten, die sie lehren. Wenn dies nicht geschieht, kann es kein effektives Lernen geben.

Mehr auf https://kritische-paedagogik.blogspot.com/2021/10/antonio-gramsci-und-seine-bedeutung-fur.html

Antonio Gramsci und die Passive Revolution

„Kapitalismus bleibt nicht gleich Kapitalismus. Periodisch treten „organische Krisen“ oder auch „unheilbare Widersprüche“ (Gramsci, Gef. 7, 1557) in der Struktur der Gesellschaft auf. In den letzten 150 Jahren markierten sie Übergänge bzw. Transformationen innerhalb des Kapitalismus.

Immer wieder gelang die passive Revolutionierung der Produktions- und Lebensweise. Denn mit Marx erinnert Antonio Gramsci immer wieder daran, „dass keine Gesellschaftsformation verschwindet, solange die Produktivkräfte, die sich in ihr entwickelt haben, noch Raum für eine weitere Vorwärtsbewegung finden“ (Gef.7, 1734).

Mit Beginn der „großen“ bzw. organischen Krise 2007/2008 begann ein neues Interregnum, eine Zwischenherrschaft, in der die aktive Zustimmung zur neoliberalen Ideologie verloren ging, der neoliberale Block an der Macht aber seine dominierende Stellung beibehielt. Herausgefordert von neuen Protestbewegungen und gesellschaftlichen Mobilisierungen der radikalen Linken, aber auch der radikalen Rechten, erleben wir eine Umwälzung der (partei)politischen Systeme und einen Kampf um die Neuzusammensetzung des Machtblocks.

Soll diese Situation nicht in eine (vor)revolutionäre Situation oder anomische Barbarisierung führen, sind die herrschenden Klassen gezwungen, eine erneute „passive Revolution“, also von sich aus durchgreifende Veränderungen zu initiieren – ein Weiter-so wird nicht ausreichen.“

weiter in https://www.zeitschrift-luxemburg.de/passive-revolution/


Bisher nur in der englischen Wikipedia

Passive Revolution ist ein Begriff, der von dem italienischen Politiker und Philosophen Antonio Gramsci in der Zwischenkriegszeit in Italien geprägt wurde. Gramsci prägte den Begriff, um sich auf eine bedeutende Veränderung zu beziehen, die nicht abrupt, sondern eine langsame und allmähliche Metamorphose ist , die Jahre oder Generationen dauern kann. [1]

Gramsci verwendet „passive Revolution“ in einer Vielzahl von Kontexten mit leicht unterschiedlichen Bedeutungen. Die primäre Verwendung besteht darin, die passive Transformation der bürgerlichen Gesellschaft im Italien des 19. Jahrhunderts dem aktiven revolutionären Prozess der Bourgeoisie in Frankreich gegenüber zu stellen.

Während der französische Fall von Gramsci als eine echte Revolution gesehen wird, die von sozialen Kräften geleitet wird, war der italienische Fall „elitegetrieben“; ein Modernisierungsprozess, der die gesellschaftlichen Machtverhältnisse in Italien nicht störte, sondern Italien im Auftrag der Eliten modernisierte, um ihre eigene Position zu sichern.

Gramsci verbindet jedoch auch den italienischen Faschismus mit dem Begriff der passiven Revolution.

Passive Revolution ist eine Transformation der politischen und institutionellen Strukturen ohne starke soziale Prozesse durch herrschende Klassen zur eigenen Selbsterhaltung. Es ist geprägt von dem Zitat des Fürsten Don Fabrizio Corbera von Salina in Giuseppe Tomasi di Lampedusas Roman Il Gattopardo : „Alles muss sich ändern, damit alles beim Alten bleiben kann“. [2]

Gramsci verwendet den Begriff auch für die Mutationen der Strukturen der kapitalistischen wirtschaftlichen Produktion, die er vor allem in der Entwicklung des amerikanischen Fabriksystems der 1920er und 1930er Jahre erkennt.

Obwohl die passive Revolution von Gramsci speziell in Italien als elitärer Prozess der staatlichen Umstrukturierung beschrieben wird, wurde sie als Analyserahmen für die Betrachtung anderer Übergänge zur kapitalistischen Moderne verwendet. [3]


Passive revolution is a term coined by Italian politician and philosopher Antonio Gramsci during the interwar period in Italy. Gramsci coined the term to refer to a significant change that is not an abrupt one, but a slow and gradual metamorphosis which could take years or generations to accomplish.[1]

Gramsci uses „passive revolution“ in a variety of contexts with slightly different meanings. The primary usage is to contrast the passive transformation of bourgeois society in 19th-century Italy with the active revolutionary process of the bourgeoisie in France.

Whereas the French case is seen by Gramsci as an authentic revolution guided by social forces, the Italian case was 'elite-driven'; a process of modernization that did not disrupt the social arrangements of power in Italy, but instead modernized Italy on behalf of elite classes to secure their own position. However, Gramsci also associates Italian fascism with the notion of passive revolution.

Passive revolution is a transformation of the political and institutional structures without strong social processes by ruling classes for their own self-preservation. It has been characterized by the quote from Prince Don Fabrizio Corbera of Salina in Giuseppe Tomasi di Lampedusa’s novel Il Gattopardo: ‘Everything must change so that everything can remain the same’.[2]

Gramsci also uses the term for the mutations of the structures of capitalist economic production that he recognizes primarily in the development of the United States factory system of the 1920s and 1930s. Though passive revolution is detailed by Gramsci as an elite process of state restructuring in Italy specifically, it has been used as a frame of analysis for viewing other transitions to capitalist modernity.[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Passive_revolution

Kritische Pädagogik und Kritische Psychologie

hartz4.txt · Zuletzt geändert: 2021/10/11 11:26 von lenni