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kolonialisierung

In der deutschen Geschichte der Gegenwart hatten sich unsere Moralisten so sehr auf die einzigartige Leistung des Holocaust und der industriellen Vernichtung der Juden eingeschossen, dass die Zeiten davor in den Schatten der Fürstendynastien und Vertragswerke versanken, die „zwangsläufig zum Krieg führen mussten, nach all den früheren Gebietskämpfen und Verheiratungen.

Die Kolonialisierung war demnach nur ein Zwischenschritt, sich diverse Länder im Wettbewerb unter den Nagel zu reißen, und die Methoden waren schon schon die entsprechend menschenfeindlichen wie in den Gefangenen- und Konzentrationslagern, auch wenn sie in Sklavenhandel, Sklaverei, in Wüsten, in versenkten Schiffen stattfand.

Die Bundesrepublik drückt sich bis heute von der Verantwortung, in der Nachfolge des Kaiser- und „Deutschen Reiches“ zu stehen, weil sie ja noch so jung ist … und so denken naive Gemüter, wir hätten gar keine Kolonien gehabt. Sie hießen ja auch „Schutzgebiete“. Nicht nur Namibia und Togo, „Deutsch-Süd-West“ und Ostafrika: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Kolonien

Neben der christlichen Missionierung, der „Befreiung von Aberglauben und Naturreligionen“ war das rassistische Klischee der „armen Negerlein“ ohne christliche und militaristische Schulen, die dann biblische Missionare und gute Verwaltende werden sollten, eine zentrale Grundlage bis in die 1960er Jahre.

„Das Gebiet umfasste die heutigen Länder Tansania (ohne Sansibar), Burundi und Ruanda sowie ein kleines Gebiet im heutigen Mosambique mit einer Gesamtfläche von 995.000 km² (nahezu die doppelte Fläche des damaligen Deutschen Reiches).[2] Es war mit rund 7,75 Millionen Einwohnern die größte und bevölkerungsreichste Kolonie des Deutschen Reiches.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Ostafrika

Befreiungsbewegungen waren schon immer die Antwort auf Besetzung, Fremd-Herrschaft, Kolonialisierung und Diskriminierung, Rassismus und Chauvinismus, der dumme Glaube von der edleren Sorte Mensch, ob weiß, Mann oder Frau.

Die Theologie der Befreiung oder auch Befreiende Theologie war zuerst eine südamerikanische Bewegung des Selbst-Ermächtigen in Kritischem Denken bei gleichzeitiger gegenseitiger Stärkung in einer dort oft indigenen Gemeinde, die das Evangelium in die Tat umzusetzen bereit war: Ihre Ausbreitung wurde durch den Antikommunismus der reaktionären Kräfte im Vatikan wie Opus Dei durch Folter, mit Zustimmung der Päpste zu Militärregierungen und durch zahlreiche Morde bekämpft, wird aber nicht aufzuhalten sein: Dom Helder Camara, Oscar Romero, Ernesto Cardenal …

Befreiungsbewegungen wirken weiter

Von Sklaven-Aufständen, der „Underground Railroad“ und der rassistischen Geschichte der amerikanischen Polizei, deren erste Hauptaufgabe darin bestand, entlaufene Sklaven einzufangen und zu bestrafen, können wir lernen: Dass dabei gemordet wurde, war früher normal. Paulo Freire sah sich in der Tradition der Befreiungsbewegungen, heute fortgesetzt mit Black Lives Matter und feministischen und queeren Ansätzen. http://befreiungsbewegung.fairmuenchen.de

Wissen um Geschichte befreit

Auch die Schule war nicht zur Befreiung gedacht, sondern für Unterricht in Gehorsam und Disziplin. Aber in allen Bewegungen entstanden die Ideen zur Reform der Schulen, bis hin zur Schüler*innen-orientierten Demokratischen Schule der Selbstbestimmung der Lernenden. - (statt Lehrplan- und Stoff-orientiert wie in der Bankiers-Erziehung die berufliche Halbbildung zu verabreichen)

Die Geschichte des Christentums und der Kirchen, die Geschichte der Theologie ist auch eine Reihe der Lügen, der Macht-Ergreifung und -Verteidigung, der klerikalen Privilegien und der Inquisition, des Antisemitismus und der Wegbereitung für den Faschismus, eine Mitverantwortung an Euthanasie und Judenmord.

kolonialisierung.txt · Zuletzt geändert: 2023/08/27 12:29 von fritz