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magnus_hirschfeld

Magnus Hirschfeld war Pionier der internationalen

Sexualwissenschaft

Magnus Hirschfeld (14.05.1868-14.05.1935) Sexualwissenschaftler, Aktivist

Magnus Hirschfeld hatte am 14.5. Geburts- und Sterbetag: 1868-1935, sah sein Lebenswerk zerstört: Als jüdisch-stämmiger Sexual-Wissenschaftler war er ein besonderes Feindbild der Nazis, die sein Institut und seine internationale Sammlung zur Kulturgeschichte der Sexualitäten zerstörten, seine Bücher und Bibliothek verbrannten.

Seine Forschungen zu den verschiedenartigen Ausprägungen der Geschlechter und der sexuellen Orientierungen sind bis heute in der Bundesrepublik nicht genügend gewürdigt, die Lehrstühle für Sexualwissenschaft wieder reduziert: Reaktion seit bis hin zum §218 / §219 … immerhin eine rare Sondermarke 2018 zum 150. Geburtstag.

«Die Begriffe übernatürlich, unnatürlich und widernatürlich sind Zeichen mangelnder Naturerkenntnis»

Die Sexualwissenschaft hatte sich zur selben Zeit wie die Psychoanalyse mit einem Schwerpunkt in Berlin entwickelt: Vor allem Magnus Hirschfeld und seine Gesellschaft:

„1897 gründete er in seiner Charlottenburger Wohnung in der Berliner Straße 104 (heute Otto-Suhr-Allee) mit dem Verleger Max Spohr, dem Juristen Eduard Oberg und dem Schriftsteller Franz Joseph von Bülow das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee … für queeres Leben, wie wir heute sagen würden.

Von 1899 bis 1923 gab Magnus Hirschfeld 23 Jahrgänge der Zeitschrift Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen heraus. … Seine Umschreibung auch für bisexuelle und trans- wie inter* Lebensformen.

1908 gründete er die Zeitschrift für Sexualwissenschaft, deren Herausgabe er im gleichen Jahr wieder einstellen musste.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Magnus_Hirschfeld

sowie das Institut „1918 richtete er die Dr. Magnus-Hirschfeld-Stiftung ein, Grundlage für eine weitere Pionierleistung von ihm, die Gründung und Ausstattung der weltweit ersten Einrichtung für Sexualforschung – sein Institut für Sexualwissenschaft. https://de.wikipedia.org/wiki/Magnus_Hirschfeld

Durch Wissenschaft zur Gerechtigkeit Textsammlung zur kritischen Rezeption, Magnus Hirschfeld Gesellschaft https://www.magnus-hirschfeld.de/publikationen/geschlecht-gesellschaft-sexualitat/durch-wissenschaft-zur-gerechtigkeit

On 6 July 1919 Berlin sexologist Magnus Hirschfeld (14 May 1868-14 May 1935) founded the world's first GenderStudies sexualresearch LGBTQ rights advocacy center. 6 May 1933 Nazis raided it, smashed Antinous Albani basrelief, burnt books. https://antinousgaygod.blogspot.com/2019/05/magnus-hirschfeld-saint-of-antinous.html

20.10.1920 Magnus Hirschfeld in München niedergeschlagen

Der Begründer der Sexualwissenschaft in Deutschland, mit dem international angesehenen Institut in Berlin, Magnus Hirschfeld, hielt auch in München am 20.10.1920 einen Vortrag, anschließend wurde er von Hakenkreuzlern verfolgt und so brutal niedergeschlagen, dass im Krankenhaus „mit dem Schlimmsten“ gerechnet wurde. Am nächsten Tag konnte er in der Zeitung seine Todesanzeige lesen … https://magnus-hirschfeld.de/

https://www.teenvogue.com/story/lgbtq-institute-in-germany-was-burned-down-by-nazis

Die Bücherverbrennung 6.Mai 1933 Berlin mit Goebbels-Rede https://youtu.be/kHCmiWaHUCw

Analyse und Widerlegung der nationalsozialistischen Rassendoktrin

Magnus Hirschfeld verfasste zwischen 1933 und 1934 eine Analyse und Widerlegung der nation alsozialistischen Rassendoktrin, die postum 1938 in englischer Übersetzung unter dem Titel Racism veröffentlicht wurde. Diese Arbeit ist eine der ersten, die den Begriff Rassismus nutzt.

Rassismus diene als Sicherheitsventil gegen ein nationales Katastrophengefühl und scheine für die Wiederherstellung der Selbstachtung zu sorgen, zumal er sich gegen einen leicht erreichbaren und wenig gefährlichen Feind im eigenen Land richte und nicht gegen einen achtenswerten Feind jenseits der nationalen Grenzen.[22]

Dem Konzept der „Rasse“ konnte Hirschfeld nichts abgewinnen, was von wissenschaftlichem Wert wäre; stattdessen empfahl er die Streichung des Ausdrucks, „soweit damit Unterteilungen der menschlichen Spezies gemeint sind“.[23]

Magnus Hirschfeld Wirkungen in München

Das WHK München und seine Wirkungen

Schriften im Archiv Queeres Forum München http://forummuenchen.org

„Ab Mitte der 1920er Jahre arbeitete Levy-Lenz als Sexualtherapeut und Chirurg an Magnus Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaft und engagierte sich auch publizistisch im Kampf gegen Geschlechtskrankheiten und für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs. … Ludwig Levy-Lenz verstarb am 30. Oktober 1966 in einem Münchner Krankenhaus, und erst vor kurzem – im Frühjahr 2020 – ist es gelungen, seine Grabstelle ausfindig zu machen. Sie befindet sich auf dem Neuen Jüdischen Friedhof (Sektion 17 Reihe 11 Grab 16) in München, Garchinger Straße 37. https://magnus-hirschfeld.de/gedenken/erinnern/hirschfeld-familie-und-freunde/ludwig-levy-lenz-munchen/

Magnus Hirschfeld Gesellschaft Berlin

„Hirschfeld-Zitate wie „Die Begriffe übernatürlich, unnatürlich und widernatürlich sind Zeichen mangelnder Naturerkenntnis“ oder „Durch Wissenschaft zur Gerechtigkeit“ haben bis heute nichts von ihrer Bedeutung verloren.“ https://magnus-hirschfeld.de

Frei zugängliche Digitalisate von Werken Hirschfelds hier: https://magnus-hirschfeld.de/bibliothek-und-archiv/sammlungsschwerpunkte/digitalisate/

Artikel mit Bildern: http://menschenrecht-by.blogspot.com/2020/05/wissenschaftlich-humanitares-komitee.html

Happy Birthday Magnus Hirschfeld - Eine Dokumentation

https://www.youtube.com/watch?v=llzH8JufMJM Das Hirschfeldlied https://www.youtube.com/watch?v=7Alb0… ❤️🧡💛💚💙💜 Der Film „Anders als die Anderen“ https://www.youtube.com/watch?v=cKZ5J… ❤️🧡💛💚💙💜 Magnus Hirschfelds Testament https://magnus-hirschfeld.de/gedenken… ❤️🧡💛💚💙💜 Der Arte Film „Der Einstein des Sex“ – Über das Leben und Schaffen des Herrn Magnus Hirschfeld https://www.youtube.com/watch?v=La7Zi

IDAHOBIT*

Der International Day Against Homophobie Biphobie Inter- und trans-Phobie entstand zur Erinnerung an die Diskriminierung der Homosexualität in der Medizin, ergänzt dann durch die entsprechenden Gruppen und die irrationalen Ängste vor der nicht-hetero-Liebe.

Der IDAHOBIT* am 17. Mai erinnert, dass 1990 Homosexualität aus der Internationalen Klassifikation der Krankheiten gestrichen wurde. Damals wurde ein wichtiger Schritt für die rechtliche Gleichstellung, die soziale Anerkennung & gesellschaftliche Teilhabe lesbischer und schwuler Menschen gegangen.

Aber auch 30 Jahre danach besteht Stigmatisierung und Diskriminierung von LSBTTIQ* weiter, bis hin zu Gewalt gegen sie … aufgrund ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität. Um so wichtiger ist weitere Stärkung der Beratungs-, Unterstützungs- & Vernetzungsangebote sowie der landesweiten Interessenvertretung.

Nur so können wir erreichen, dass Diskriminierungen jeder Art weiter abgebaut werden.

International day against Homophobia 17.Mai

Am 17. Mai 1990 wurde auf Initiative eines mutigen Arztes die Homosexualität aus dem IDC, dem internationalen Verzeichnis der Krankheiten gestrichen.

Es gibt allerdings noch immer große Problematiken in den nicht-binären Situationen:

Menschen da-zwischen, Intersexuelle mit nicht normativ erscheinenden Geschlechtsmerkmalen und Hormon-Entwicklungen, Trans-Sexuelle mit der psychischen Ablehnung, dem psychischen Verlangen des Wechsels.

Im Forumtheater erlebte ich viele Szenen zu den Ängsten vor der Selbsterkenntnis und der Anerkenntnis von außen, mit Augusto Boal inszenierten wir 1997 oder 1999 im Münchner Rathaus noch eine „Ehe zu viert“, um Unrecht um Schwule, Lesben und Migration anzusprechen.

Vor 100 Jahren,

als Magnus Hirschfeld den Film „Anders als die Anderen“ entwarf und selbst als Arzt mitspielte, war Erpressung die größte Bedrohung der Schwulen. Sexuelle #Zwischenstufen und seine internationalen Forschungen sind bis heute nicht wieder eingeholt, #Postfaschismus in den Hochschulen schaffte auch die Sexualwissenschaften eher ab, als sie zu fördern, Sexualpädagogik ist bis heute ein streitiges Randthema der Schulen.

Der JustizMinister auf Twitter: Heiko Maas @HeikoMaas am 17.5.2020

43 % der Homo-, Bi-, Trans- und Intersexuellen in Deutschland leben ihre sexuelle oder geschlechtliche Identität nicht aus - aus Angst vor Diskriminierung. Das muss uns alle wachrütteln! Alle haben Respekt verdient, egal wen man liebt. Das gilt nicht nur am #IDAHOBIT. #IDAHOT

Es braucht noch Aufarbeitung der Leiden

Der §175 war mit der Reichsverfassung auch in Bayern gültig geworden, nach dem uns Ludwig II für seine Schlösser und Geld aus dem „Reptilienfonds“ an Bismark und den Kaiser verkauft hatte. Vorher kamen die schwulen Adeligen nach Bayern, um sich von hübschen Fischer-Burschen über den Würmsee rudern zu lassen …

Die Verschärfung des §175 nach der „Nacht der langen Messer“, dem von den Nazis Röhm-Putsch genannten Beseitigen der schwulen Struktur in der SA und nebenbei aller mißliebigen früheren Feinde und „Kameraden“ des Führers zum 1. Juli 1936 brachte bald die ersten Razzien an schwulen Tanzlokalen und Treffpunkten , „Rosa Listen“ bei der Polizei und Einlieferungen in Konzentrationslager. 

Sexuell eigenständige Frauen kamen in Lager und Bordelle zur Umerziehung, und ganz allmählich, nach dem die Täter alle tot sind, kommen auch die finsteren Strukturen zum Vorschein, wie Himmlers Tageskalender: In der SS herrschten „Säufertum, Größenwahn“ und „Weiber“

„Die größten Leistungen brachte die SS erst nach 1945, in ihrer Selbstdarstellung“.

Justice Through Science: The Life of Dr. Magnus Hirschfeld

The often-forgotten scientist behind the world’s first LGBTQ+ rights organization saw his life’s work destroyed by the Nazis. But his legacy lives on. by Shelby Criswell Ein schöner comic: https://medium.com/@thenib/justice-through-science-the-life-of-dr-magnus-hirschfeld-6ef414fc9871

Die Bundesrepublik blieb 1950 bei der Schwulenverfolgung,

juristisch bis 1990, und sträubte sich bis neulich gegen eine Wiedergutmachung, auch der KZ- und Gefängnis-Zeiten, stolperte noch in die „Ehe für alle“. Wie haben in den letzten Jahren noch etliche Freunde begraben, die auch bei der Beerdigung noch ohne Bemerkung zu ihren Freunden verabschiedet wurden. Die Angst vor der Entdeckung, die Trauma der Selbst-Verleugnung, die Frage der offenen Diskriminierung im Beruf, noch letztes Jahr bei den Filmfestspielen in München ein Thema einer geschlossenen Diskussionsrunde.

Pioniere und Vorläufer

Otto Gross zur Freien Liebe und Wilhelm Reich mit sexueller Aufklärung und politischem Denken in der Psychotherapie, gegen die Abtreibungs-Gesetzgebung und die Massenpsychologie des Faschismus

Sexualpädagogik und die Sexualwissenschaft sowie queeres Leben

https://paulo-freire-muenchen.blogspot.com/2020/10/the-radicalization-of-pedagogy.html

magnus_hirschfeld.txt · Zuletzt geändert: 2022/10/02 19:57 von lenni