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 "Und natürlich verzeiht einem die Rechte nicht: 
 Sie sieht, dass man schwach ist, sieht, dass man eine Weile innehält, um Wasser zu trinken, 
 und geht einem an die Gurgel. Das war schon immer so. 
 Einige führende Politiker haben geglaubt, dass es möglich sei, 
 eine zivilisierte Koexistenz mit den Rechten zu finden. 
 Aber nein, die Rechten verzeihen dir nicht, sie wollen dich unter der Erde sehen. 
 Sie dulden dich, wenn du stark bist. Aber wenn das nicht der Fall ist, 
 gehen sie auf dich los und fangen an, dir auf dem Kopf herumzutanzen."

Álvaro García Linera https://amerika21.de/analyse/267330/lateinamerika-immer-progressive-loesung

Die mörderischen Nazis kamen nicht alleine an die Macht:

Sie brauchten die Unterstützung der bürgerlichen „Mitte“: Adel, Banken, Justiz, Kirchen und Militärs, Polizei und die Rüstungsindustrie.

Wenn heute die bayrische Generalstaatsanwaltschaft die Wohnung von bundesweit 15 Klimaschützern durchsucht, um an die Daten der Spender von ein-einhalb Millionen Spendenden zu kommen, ist sie - ohne Richter? - auf dem gleichen Weg: Es ist nicht nur bayrischer Wahlkampf und Datensammeln für die Behörden, es ist offener Rechtsbruch, weil die RichterInnen nicht mehr zuverlässig hart verurteilen?

Ein Jesuit, der die 10 Euro Strafe für die öffentliche Solidarisierung nicht bezahlen, lieber ins Gefängnis gehen würde, da muss schon eine evangelische Oberkirchendame verdammen … Danke!

 "Wir sind die Kinder, die letzte Generation.
 Wir sind die, die sie zurückgelassen haben.
 Und ich frage mich, wann wir uns jemals ändern werden.
 Wir leben in Angst, bis nichts mehr bleibt.
 Wir brauchen keinen weiteren Helden.
 
 Was machen wir also mit unserem Leben?
 Wir hinterlassen nur eine Spur.
 Wird unsere Geschichte wie ein Licht leuchten oder in der Dunkelheit enden?
 Gib alles oder nichts."

Textzeilen aus dem Song „We Don't Need Another Hero“von Tina Turner, die in diesen Tagen im Alter von 83 Jahren in Küsnacht am Zürichsee gestorben ist.

Reaktionär:

In der Reaktion gegen Veränderung festgelegt, auf eine Aktion, die damalige Revolution reagierend, mit den immer gleichen alten antibolschewistischen und antikommunistischen Front-Sprüchen: Freiheit oder Sozialismus war eine der dümmsten Zuspitzungen im Kalten Krieg.

Antisemitismus und und Antibolschewismus sind die Grundlagen: Giftige Mythen der jüdischen Verschwörung einerseits der Bankhäuser, andererseits der Marxisten, als Feinde des Adels, der Besitzbürger, der Kirchen und des Militarismus, der Rüstungsindustrie mit dem Antibolschewistenfonds aufgebaut.

„Die Ablehnung abweichender Sexual- und Geschlechterrollen gehört zum Kern des faschistischen Weltbildes …„ und die Frauenbewegung verstieß allein schon mit Fahrradfahren gegen die Moral. Pazifismus als „Vaterlandsverräter“ zu brandmarken, ist „Nationale Sache“. Das unterstützten auch die konservativen Kreise in den Kirchen.

1923 - vor 100 Jahren

Die Reparationen an Frankreich werden bestritten und hintergangen, Gustav Krupp von Bohlen und Halbach und Kaiser's Gnaden (im Exil), als Trauzeuge mit Bertha, zeitweise im Knast, aber mit Hilfe des Papstes bald wieder frei: Die Waffengeschäfte laufen schon wieder gut? Sie sollen nur Friedensware bauen …

Es begann natürlich schon mit der Niederschlagung der Rätezeit-Regierung der Arbeiter im Freistaat Baiern und München, der Ermordung zahlreicher Beteiligter wie Gustav Landauer am 2.Mai 1919 und der folgenden reaktionären Justiz-Abrechnung: Sie verurteilte Arbeiter*innen und Sozialisten für ihre Meinung zum Tode und sprach rechte Mörder (mangels Beweisen?) frei, die ursprünglich von den Räten geschaffenen „Volksgerichtshöfe“ hielten sich in ihrer neuen Besetzung dabei nicht an die Reichsgerichtsordnung und verhängte Todesstrafen.

1922 - vor 101 Jahren

ist München wieder ganz im Griff von Adel, Banken, Kirchen und Militär, produziert weiter Munition und Waffen, wie durch die Kriegszeit, die Revolutionäre sind erschlagen, erschossen im Knast oder auf der Flucht, die bürgerliche Ordnung ist wieder hergestellt.

Die Gewerkschaften hatten mit den Arbeitgeber-Verbänden den acht-Stunden-Tag und anerkannte Betriebsräte ausgehandelt, damit die Arbeitenden sich von den Arbeiterräten abwenden.

Die Arbeitgeber-Verbände hatten für 500 Mio Goldmark einen AntiBolschewistenFonds beschlossen, aus dessen Mittel die Mörder von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg bezahlt wurden, wohl auch die enormen Sold-Zahlungen für die Freikorps und ihre reaktionären Führer, https://de.wikipedia.org/wiki/Antibolschewistische_Liga

Konrad Adenauer spricht auf dem Katholikentag in München das Schlußwort:

Katholikentag als Bühne im Streit um Kirche und Demokratie - Eklat zwischen Adenauer und Kardinal Faulhaber Kardinal gegen Adenauer. Beim Münchener Katholikentag 1922 kam es zum Eklat. Es ging vor 100 Jahren um die Frage, wie weit sich Katholiken in einer pluralen Gesellschaft einbringen sollten. Faulhaber wollte den Saal verlassen.

https://www.domradio.de/artikel/katholikentag-als-buehne-im-streit-um-kirche-und-demokratie

Adel, Kirchen, Militär

verloren mit der Revolution ihre Privi-Legien: Sie holten sie zurück.

Zur Zeit des königlich und kaiserlich zugelassenen Parlaments (zur Vermeidung wirklicher Demokratie) gab es eine ständische 1. Kammer, wie das heutige Oberhaus in GB für Adel, Priesterschaft und Militärs … während in der 2. Kammer die steuerzahlenden Bürger-Männer saßen, Frauen hatten ja noch kein Recht, sich in politischen Gruppen und Parteien zu beteiligen. Knechte und Mägde hatten wie Dienstboten kaum definierte Arbeitsrechte, nur Bräuche, wie den Stellenwechsel an Lichtmess, dem 2. Februar.

Privi-Legien - die Rechte der ersten Kammer, der 1. Klasse, waren nur Adel, Kirchen, Militär und den gehobenen Berufen der Ärzte, Juristen, Mediziner, Richter … der lateinisch parlierenden / sprechenden Klasse vorbehalten, und natürlich den Kaufleuten und Reichen, die entsprechend zahlen konnten.

Das bayrische Schulsystem bildet in seiner Gliederung immer noch diese Ordnung ab: Hauptschule (heute Mittelschule genannt) für die Arbeitenden, Realschulen für die Verwaltenden, und Gymnasien für die erste Klasse, die Privi-Legierten, und auch die Beachtung der Abitur- und Zugangs-Regeln zu den Hochschulen spiegelt den alten Glanz wider.

Reaktionär in Bayern

1919 schlug die Reaktion in Bayern zu: Freikorps, also von rechten Offizieren etc. selbst organisierte Truppen aus den arbeitslosen Soldaten des Weltkrieges, bewaffnet und besoldet, finanziert aus den Kassen der Arbeitgeber, Banken, im Fonds mit 500 Mio Reichsmark und ruhig-gestellt von Gewerkschaften und SPD mit dem Stinnes-Legien-Abkommen https://de.wikipedia.org/wiki/Stinnes-Legien-Abkommen

fielen sie mit Württembergischen Truppen und der Reichswehr über München her und ermordeten an die 1000 Menschen in Arbeiterräten, Vororten und auf den Straßen. Auf Denunziationen wie des Perlacher Pfarrer Hell starb ein Dutzend sozialdemokratischer Handwerker am Bürgerbräukeller in Haidhausen …

http://raete-muenchen.de

Dann herrschte wieder Rechte Ordnung:

Reaktionäre Justiz verurteilte Anarchisten, Kommunisten und Sozialisten für ihre Gesinnung zum Tode und sprach rechte Mörder (mangels Beweisen?) frei, „Volksgerichtshöfe“ hielten sich dabei nicht an die Reichsgerichtsordnung, die dafür in Berlin zuständig gewesen wäre,

1920 ! wurde Magnus Hirschfeld aus Berlin von „Hakenkreuzlern“ nach einem Vortrag im ODEON beinah totgeschlagen, im Krankenhaus konnte er seine Todesmeldung lesen, eine frühe Nazi-Taktik …

Weiss-blau war der Sieg der Reaktion

und die Inszenierung der Sieger fand in Tracht statt, als hätte das Oberland, (so hieß eins der Freikorps) die jungen Bauern „ihre Hauptstadt“ befreit:

Eine der geschicktesten Propaganda-Lügen: „Die Bolschewisten wollen eure Maderln vergesellschaften, die gehören dann allen!“ stand auf Flugblättern der „Bamberger Regierung“ *, von Flugzeugen abgeworfen * der Mehrheits-Sozialdemokraten, die Minderheit hatte in der Räterepublik mitgearbeitet.

Anti-Sozialismus und Klima-Leugnung

sind seit 100 Jahren ein gutes Geschäft: Adel, Banken, Kirchen, Militärs und Waffen-Industrie waren es damals, die Geld vom “AntiBolschewistenFonds„ bekamen, um die Söldner der Freikorps und „Weißen Truppen“ auszurüsten und zu bezahlen, und die Mannschaften, Schützenvereine und Waffen bereiteten das „Dritte Reich“ vor … gedeckt von Juristerei und Polizei, einäugigen Richtern und rassistischen Ärzten …

heute sind es die Ölkonzerne, die Klimagutachten ihrer Wünsche finanzieren, damit wir entscheiden können, wem wir glauben: Große Konzerne sind glaubwürdiger als junge Leute?

“… Erfahrung zum Thema FDP: im Bezirkstag von Oberbayern sitzt … die FDP und leugnet jeden Monat gemeinsam mit der AFD den menschengemachten Klimawandel. Hab 6 Monate gebraucht, bis ich gemerkt hab, dass die nicht alle AFD sind.„

Marxismus als Feindbild auf alles geklebt ...

was von der Aufklärung bis zu den Menschenrechte]]n nicht in das eigene Weltbild passte:

Die Verdrehung ist weit mehr als das Missverständnis der Anarchie und der Aufklärung: Befreiungstheologie, Befreiende Pädagogik und Kritische Theorie sowie das Theater der Unterdrückten konnten in staatlich geförderten Einrichtungen in Bayern noch 1988 nicht offen angesprochen werden …

Bürgerliche Reaktion und Mitwirkung an Kapital-Anhäufungen

Das Eigenheim, damit keine Nachbarn den Sex hören, und Anlage-Möglichkeiten zur Alterssicherung, Bauspar-Vertrag und Riester, soll auch für alle anderen Versicherungen die Rendite der Börse nutzen und die Spekulation mit Lebensmitteln und Rüstungsindustrie anfeuern? Blackrock und chinesische Beteiligungen bringen uns dann den privilegierenden Überwachungsstaat für die Besseren, während der Rest dann keine Bahnfahrkarte mehr kaufen kann.

Kommunismus als Feindbild von Kontrolle und Misswirtschaft

 ... der eindringliche Satz eines russischen Revolutionärs von vor 100 Jahren ...: 
 "Politik ist konzentrierte Ökonomie." 
 Kultur und der kulturelle und politische Kampf ist konzentrierte Ökonomie. 
 Sei es unter anderen Vorzeichen, sei es mit anderen Ausdrucksformen, 
 aber die Ökonomie kreuzt immer unseren Weg. 
 Und die Ökonomie ist auch Politik und sublimierte Kultur.
 
 Politik ist im Grunde der Kampf um den perspektivischen Horizont einer Gesellschaft, 
 das Monopol des perspektivischen Horizonts.
 
 Was ist ein perspektivischer Horizont? 
 Die Fähigkeit, sich vorzustellen, was in ein oder zwei Jahren auf uns zukommt. 
 Ob du wirst sparen können, ob du wirst reisen können, ob du ein Fahrrad kaufen kannst, 
 ob du deiner Tochter bessere Kleidung geben kannst, ob du ihre Ernährung wirst verbessern können.
 
 In einem Land, in dem es nur Privateigentümer gibt, gewinnt immer der größte. 
 Der große Eigentümer wird den kleinen Eigentümer immer missbrauchen. 
 Aber ein Land mit Gemeinsamkeiten findet im Gemeinsamen einen Weg, 
 der Gefräßigkeit der Größten zu widerstehen, die Mächtigsten zu stoppen. 
 Ohne Gemeinsamkeit verschlingt dich der Größere, zermalmt dich, erdrückt dich, um größer zu werden. 
 Denn es ist eine Frage des Eigentums, und wer mehr Eigentum hat, hat mehr Möglichkeiten, dich kaufen zu können.
 Was dieser Gier Einhalt gebietet, ist das Gemeingut, das, das Eigentum kennt, was allen gehört. 
 Vieldeutig, missbraucht, manchmal falsch eingesetzt, aber der Staat ist die Bremse, 
 die die Gesellschaften haben, um zu verhindern, dass das große Eigentum sie zermalmt.
 

Álvaro García Linera https://amerika21.de/analyse/267330/lateinamerika-immer-progressive-loesung

Digitalismus als Daten-Adel und die Kontrolle von oben

Digitalismus ist die Ausnutzung der Digitalisierung für Bereicherung der Konzerne und Kontrolle der Zugänge für Privilegierte und den Ausschluss der weniger Bemittelten.

Widerständige Netzpolitik der Selbstorganisation

Der futurologische Congress – Leben nach der Internetdepression

reaktionaer.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/15 17:59 von georgios