Die Medizin war früher ja nur männlich, und interpretierte von daher den unbekannten Rest: Die Anatomie und Funktion der weiblichen Organe um Erregung und Orgasmus, Befruchtung und Geburt entstand aus der Erforschung von Fehlbildungen, Fehlfunktionen und im mangelhaften Dialog.
Geburtshilfe und Schwangerenbegleitung hatte andere Kommunikationsformen, die dort lange nicht einfließen konnten, und auch in der Politik nur mit Abwertungen ankamen.
Auf der Seite der Betroffenen und in der Selbsthilfe und Selbstorganisation der Frauen gab es zwar Bewegungen, die aber von den reaktionären Kräften als unmoralisch hingestellt wurden.
Ein Rest dieser Abwertung liegt bis heute über diesem Thema und allen verbundenen Bereichen: Geburtenregelung und Medikamente, „Hautkrankheiten“, Verhütung, Aids, Prostitution und Sexualpädagogik,
Sexualwissenschaft und Magnus Hirschfeld, Zerstörung seines Institut für Sexualforschung am 6. Mai 1933 durch die Nazis, noch vor der Bücherverbrennung, davor in der Psychoanalyse die Arbeiten von Wilhelm Reich und sein Projekt Sexpol für Aufklärung und straflose Abtreibung