Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


soziale_arbeit

Die Soziale Arbeit hat ein grundlegendes Problem, dass sie aus der Ausnutzung der hilfreichen Haltung und der mildtätigen Fürsorge zur billigen Helferin der Ämter und Ordnungsbehörden missbraucht werden konnte und neben dem „Ehrenamt“ nun billig diese Aufgaben übernehmen soll.

Wohlfahrtsverbände von Kirchen, Parteien und Militär halten dieses günstige Vieh und bereichern ihre Organisationen, decken den Missbrauch und sorgen für Krisen-Einsätze.

Emanzipatorische Sozialpädagogik hat in den prekären Arbeitssituationen wenig Chancen, denn die Anpassung und Fluktuation ist hoch, das politische Bewusstsein trotz klarem Erleben der Katastrophen niedrig, was zum persönlichen Ausbrennen wie bei den Pflegeberufen führt.

Der Ansatz des Empowerment wird zwar seit Jahrzehnten gelehrt, ist aber in unserer Kultur, der Sozialen Arbeit und der Sozialpädagogik kaum zur Ermächtigung und zur Erweiterung des Thematischen Universum zur politischen Wirksamkeit der Teilnehmenden übersetzt:

Qualifizierte Selbstorganisation

Die Soziale Arbeit hat in ihrem Hilfe-Charakter gerne alles selbst gemacht, brav im Auftrag der Arbeitgebenden, statt die Beteiligten zu begleiten qualifizierte Selbstorganisation zu lernen, sie eigenständig zu machen und die Ressourcen der Beteiligten wirklich zu nutzen und fruchtbar für die nächsten zu machen:

Gute Sozialpädagogik übernimmt auch die Problemstellungen der Bedürftigen in das politische Denken und sorgt in der Selbstorganisation verantwortlich für Veränderung: Wie die Frauenbewegung auch zur „geschlechtlichen Frage“ die Aufklärung, Verhütung und notfalls Abtreibung (in dieser Reihenfolge!) sich politisierte, was die Reaktionäre Bürgerschaft bis heute stört!

Der Ansatz des Empowerment wird zwar seit Jahrzehnten gelehrt. ist aber kaum zur Ermächtigung übersetzt, oder zu anderen passenden Wortschöpfungen: Community Organizing bräuchte auch noch eine passende Begrifflichkeit, denn Begriffe

Begriffe sind die Griffe, um die Welt zu verändern

   Begriffe sind für Dich Griffe, mit denen unterschlagene Wirklichkeit öffentlich gemacht wird.    

Oskar Negt zu Peter Grohmann https://www.die-anstifter.de/2012/10/oskar-negt-begriffe-sind-griffe/

Aktivierende Befragung, Bewusstseinsbildung, Bankiers-erziehung, generative Themen, thematisches Universum, Dialog, Aktion-Reflexion-bessere Aktion, Kultur des Schweigens, kulturelle Invasion und Volkserziehung,

In einigen Projekten der katholischen Landjugend und der Grünen in Österreich hatten wir die Arbeit an den Mythen unserer Erziehung gearbeitet und eine große Mythentüte unserer Kulturen zusammen gesammelt, in einer Tagung der Paulo Freire Gesellschaft in Potsdam ?1995? hatten wir die Ost-Adaption von Paulo Freire's Gedanken mit den westlichen Entwicklungen verglichen,

in der Berliner Tagung 1999 hatten wir die Spuren der Lern-Autonomie in unserem eigenen Lern-Erleben zu Lern-Biografien ausgetauscht. Vor vielen Jahren begannen wir diesen Wikipedia-Eintrag … der zum Enzyklopädischen Artikel „aufgewertet“ wurde:

Die Inhalte der „Pädagogik der Unterdrückten

Paulo Freire gilt heute als der bedeutendste Volkspädagoge der Gegenwart. Er setzte Alphabetisierungs-Kampagnen in den Slums und Landarbeitersiedlungen Brasiliens durch.

Mit dem von ihm entwickelten Alphabetisierungs-Konzept war es möglich, innerhalb von 40 Unterrichtsstunden lesen und schreiben zu lernen. Er wollte damit aber nicht nur erreichen, dass die Menschen rein das Lesen und Schreiben beherrschen, sondern sah den Prozess der Alphabetisierung und der Bildung als unabdingbares Mittel zur Selbstbefreiung.

Er selbst bezeichnete sich als Radikalen und forderte Radikalisierung, da dieses „gehen an die Wurzeln“ der Probleme in Zusammenhang mit kritischem Geist immer schöpferisch wirkt.

Paulo Freire teilte die Gesellschaft in Unterdrücker und Unterdrückte ein, wobei die Bevölkerungsmehrheit die Seite der Unterdrückten darstellt und die wenigen Herrscher, die Eliten, die Position der Unterdrücker einnehmen. …“ https://de.wikipedia.org/wiki/Paulo_Freire|Wikipedia-Eintrag

Quelle und mehr in http://fritz-letsch.eineweltnetz.org/paulo-freire-1921-1997

Solidarische Ökonomie und Genossenschaften

ein wenig bekanntes Feld der Sozialwissenschaft, die wie Soziale Arbeit und Sozialpädagogik zwar von Empowerment und Ermächtigung redet, aber

https://sozialegestalt.wordpress.com/ https://interkulturellekommunikationoth.wordpress.com/

hatte sich schon in alter Zeit entwickelt: Gemeinschaften wirtschaften intern

Genossenschaften hatten vor gut 100 Jahren ihr erstes großes Wachstum, von Einkaufs-Genossenschaften wie die Vorgänger der Marken REWE und EdeKa bis zu Wohnbau-Genossenschaften, heute wachsen sie als neue Wohngenossenschaften wie http://koogro.de und Supermärkte: http://foodhub-muenchen.de mit gut 1700 Mitgliedern innerhalb eines guten Jahres …

Zeitschrift für Selbstverwaltung http://contraste.org und Gemeinwohl-Ökonomie http://bayern.ecogood.org

Sozialgenossenschaften

Darunter fallen auch Wohnprojekte wie der südostbairische http://sauriassl.org und das bundesweite Mietsyndikat http://syndikat.org, Seniorenprojekte etc.

Angewandte Sozialwissenschaft

Wie Menschen lernen und Soziale Gestalt finden: Gruppen und Gemeinschaften, Kontakt und Vertrauen …

Joker begleiten Gruppen und Projekte, forschen an größeren Bewegungen und Entwicklungen und regen gerne gemeinschaftliche Forschungsgruppen an, wie Paulo Freire das gemeinsame Lernen in Studiengruppen entwickelt hatte.

Von der Gestalt-Pädagogik bis zur Lernenden Organisation … und wachsend: Community Organizing, Netzwerk Gemeinsinn, gemeinschaftlich forschen sowie Bildung in der Gemeinwohl-Ökonomie

soziale_arbeit.txt · Zuletzt geändert: 2022/09/27 23:54 von lenni