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Der Schnellgang zum Forumtheater über das Erstellen von Bildern zu Statuen-Szenen

Ein erster Start … kommt immer wieder …

Zu Beginn stehen wir im Kreis, bequem ...

nehmen unsere Füße am Boden wahr, die Bewegungsmöglichkeit des einen Fußknöchels, der zweiten Seite … die Knie, Becken, Rückgrat, Schultern, Brustkorb, Hals, Zunge, Stimme, Gesicht, Augen … jeweils mit kleinen Ausdrucksübungen und Geschichten, die „ankern“ können, Erinnerungen bewahren und wecken.

Die erste Partner-Übung ist zu zweit, Grenzen im Bewegungsradius zu erkennen:

Eine Hand führt (auf Abstand) das Gesicht der PartnerIn, welchen Vorgaben ist sie bereit zu folgen? Die gleiche Übung auch noch zu dritt, mit anderen Partnern, Frage der Macht-Gefühle und Verantwortung dabei.

Davon geht es in die weiteren Schritte des Statuen-Bau:

  • Eine Person „nehmen“, zur Statue „einfrieren“,
  • dann formen, Spannungsbögen im Körper entdecken und betonen,
  • das Gesicht „in einem Spiegel “ zeigen,
  • die Augen (mit zwei Fingern) auf einen Punkt ausrichten,
  • einen Satz, ein Wort oder einen Ton geben,

… und fertig ist die erste Galerie, die von den BildhauerInnen betrachtet werden kann. Diese sollen dabei eine Haltung zu den Statuen und ihren Äußerungen einnehmen, reagieren. Wenn alle die Bilder sehen sollen, nehmen die BildhauerInnen selbst noch die Haltung der Statuen ein, die bisherigen Statuen können alle Figuren betrachten.

Die Statuen können schon zu einem Thema gestellt werden, aus den geformten Bildern werden die generativen Themen* der Teilnehmenden gesammelt: Was ist für mich an diesem Thema mit Druck beladen, was möchte ich ändern, was hat mich geärgert …

Die Bilder können auch schon mit ersten Methoden analysiert werden: „Stimmen hören“ und „Gedanken lesen“ fordert die Gruppe zu allen möglichen und unmöglichen Interpretationen heraus, die möglichst schon wild durcheinander kommen, damit nicht zu viel Zensur zurückhält.

Die nächste Statuen-Reihe kann dann schon zum Thema Konflikt, nun wieder in Dreier-Gruppen, gebaut werden: Zum Thema passend, werden durch eine RegisseurIn zwei Statuen so zueinander gestellt, dass sie, wie maschinell, im Höhepunkt des Konfliktes bleiben und ihre Sätze wiederholen.

Aus diesem Kern-Stück (Nucleo) können wir dann schon (in größeren Gruppen) die Forum-Szenen entwickeln: Wie kam es zu dieser Haltung, wie sieht die Vorgeschichte in mehreren Schritten aus? Sind wir am Höhepunkt und „Fall“ der Geschichte?

Die Dramatik des ForumTheaters gibt dem Publikum die Möglichkeit, die unterdrückte Hauptperson kennen und lieben zu lernen, bis diese dann in ihrem Bemühen scheitert: Dann ist die Zeit des Joker gekommen, der das Publikum zur Veränderung der Szene herausfordert und ermutigt.

Damit die Szene auch sicher, ansprechend und wiederholbar wird, benutzen wir einige Proben-Techniken, wie das „spielen als Tiere“, „Stop, was denkst du?“, als Oper, Western …

Und dann geht es schon beinahe auf die Bühne:

Aufwärmübungen erinnern noch mal an die erste Runde der Ausdrückübungen, große Bewegungen, die geübte Stimme und der gemeinsame Rhythmus geben uns dafür Sicherheit. Wenn dann aus dem Publikum jemand kommt und eine Veränderung spielt, werden sich die „Unterdrücker“ entscheiden, ob sie sich davon beeindrucken lassen und ihre alte Haltung aufgeben.

Wenn nicht, gibt es ein neues Spiel … © Fritz Letsch 2002 http://fritz-letsch.de und im Wiki http://wiki.eineweltnetz.org/doku.php?id=statuen-theater

statuen-theater.txt · Zuletzt geändert: 2022/09/10 23:35 von lenni